Kontemplation und Meditation

Frage: Was ist der Unterschied zwischenKontemplation und Meditation?
Antwort: Das ist oft in der christlichen Mystik gibt es die beiden Ausdrücke. Die werden in der christlichen Mystik nicht gleichbedeutend gebraucht. Und zwar, einmal ist die Meditation tiefer und die Kontemplation die Vorstufe und in einem anderen Kontext ist die Meditation die Vorstufe und die Kontemplation die Vertiefung. In einer Tradition, wo ich es gelesen habe, da wurde Meditation gebraucht, was wir vielleicht als Pratyahara und Dharana bezeichnen würden. Gerade in der katholischen Spiritualität heißt Meditation oft Nachdenken über das Leben von Jesus. Z.B. man vergegenwärtigt sich den Leidensweg, als Jesus in Jerusalem hineinmarschiert ist. Und dann werden all diese Lebensstationen geistig vor Augen geführt und das nennt sich dann Meditation. Und wenn das dann übergeht, dass man nicht mehr konkret an etwas Konkretes denkt, sondern vielleicht nur noch wiederholt, „Jesus Christus erbarme Dich unser.“ oder „Herr Jesu Christi erbarme Dich unser.“, dann ist es Kontemplation. Meditatio ist eben im Philosophischen eigentlich ein Ausdruck für eine konkrete – man kann sagen – Literaturgattung. Meditatio ist eine Abhandlung über einen bestimmten Stoff, die nicht logisch in Kapitel strukturiert, wie eine Baumstruktur, ist, sondern wo man über ein bestimmtes Thema reflektiert, schreibt und so in konzentrischen Kreisen um das Thema geht, mal näher und mal weiter. Manche von euch kennen vielleicht die „Meditationes“ von Descartes. Der berühmte Ausdruck „Cogito ergo sum“, stammt aus einem Werk von Descartes, das nennt sich „Meditationes„. Das heißt jetzt nicht, dass er jetzt beschreibt, wie man meditiert, sondern das ist eigentlich so etwas wie nachdenken, überlegen, reflektieren über ein bestimmtes Thema, nämlich, „Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Woher weiß ich, ob es überhaupt was gibt?“ Und im christlichen Kontext war Meditatio relativ häufig eben Nachdenken über das Leben von Jesu und wenn das nicht mehr mit Nachdenken über Geschichten usw. ist, sondern mehr konzentriert wird, also eigentlich von Pratyahara zu Dharana geht, dann ist das dann als Kontemplation bezeichnet worden. Aber ich habe es auch mal bei einem anderen christlichen Autor umgekehrt gesehen. Kontemplation, heißt ja eigentlich „schauen, betrachten“. Das war, wenn man mit offenen Augen ein Bild betrachtet, ist das Kontemplation und wenn man dann die Augen schließt und sich das Bild vergegenwärtigt, dann ist das Meditation. Das ist eigentlich eine Variation von Tratak. Und es gibt auch noch den anderen Ausdruck „Kontemplatio“ heißt, über das Leben von Jesu nachdenken und „Meditatio“ ist, in seine Liebe hineingehen. Und so gibt es keine allgemein definierte, allgemein gültige Definition, sondern das ist wirklich je nach Autor unterschiedlich. Es gehört zu den abstrakten, aktiven Meditationstechniken, das ist ein darüber Nachdenken, in dem ersten Schritt. Im ersten Schritt denkt man darüber nach, aber dann ist es auch ein Zurücknehmen des Nachdenkens und man könnte sagen, dass sind dann wie diese Schritte von Meditatio und Kontemplatio, in dem einen Verständnis des Christlichen oder Philosophischen. Man denkt erst darüber nach – so ein Übergang zwischen Pratyahara und Dharana. Und dann richtet man seine ganze Aufmerksamkeit dorthin und dann wird es Dharana bzw. zu Dhyana.
– Fortsetzung dieser Meditation Vorträgsreihe folgt in ein paar Tagen-
61 . Teil. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Unterschiede Tiefenentspannung und Meditation

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Tiefenentspannung und Meditation?
Antwort: Die einfachste Definition ist, in der Tiefenentspannung liegt man oder lehnt sich irgendwo an und bei der Meditation sitzt man mit geradem Rücken. Das ist also äußerlich relativ unschwer zu unterscheiden. Und dann ist es natürlich nicht nur die Position, sondern auch der Gemütszustand, wo er letztlich hinführt. Es gibt Gemeinsamkeiten. Und interessanterweise, z.B. die Tiefenentspannungsreaktion, Relaxations Response, auch genannt, wurde von einem Professor Benson entdeckt bzw. postuliert und eben mit all seinen Korrelationen beschrieben und er hat diese Entspannungsreaktion in der Meditation als erstes erforscht. Er hat also ein Modell gehabt, dass Meditation Entspannung ist und daran hat er diesen Impuls oder diese Reaktion entdeckt und postuliert und letztlich untersucht, erforscht und so auch zeigen können, dass Meditation sehr gut ist. Dennoch, es gibt ein paar Unterschiede, die sich aus der Lage ergeben und auch letztlich aus der Art, wie wir dort unseren Geist benutzen. Die Tiefenentspannung ist weniger darauf ausgerichtet, dass wir irgendwie ins Überbewusstsein hineinrutschen wollen und weniger darauf ausgerichtet, dass wir die Bewusstheit steigern wollen. Bei der Tiefenentspannung geht es hauptsächlich darum, um zu entspannen. Dann geht es darum, die Bewusstheit auszudehnen. Es geht darum, den Astralkörper auszudehnen. Es geht darum, über diese Ausdehnung und Entspannung zu einem guten Zustand der Erholung zu kommen. In relativ vielen Fällen führt die Tiefenentspannung zu welchem Zustand? Schlafzustand. Also vermutlich, in einer Yogastunde, ein Viertel der Teilnehmer ist ziemlich sicher irgendwann mal, mindestens zwischendurch, im Schlaf und vielleicht noch ein anderes Viertel in so einem halb bewussten Zwischenzustand. Und eben das Liegen führt dazu. Ich kann mich mal erinnern, irgendwann hat mal jemand mich gefragt, warum wir denn nie eine Visualisierung während der Tiefenentspannung ansagen würden. Und dann gab es dort mehrere, die dort fragend genickt hatten. Und das war ein Kurs, wo ich das jedes Mal angesagt hatte. Und ich bin eigentlich jemand, der nicht bei der Tiefenentspannung diese einschläfernde Stimme hat. Es gibt ja manche, die sagen ganz langsam, „Ich entspanne die Füße.“ Das sind verschiedene Unterschiede. Dann, die Tiefenentspannung führt auch manchmal in so einen tranceartigen Zwischenzustand. Es ist irgendwie schwierig, über Bewusstseinszustände zu sprechen. Der ist mit Wonne verbunden, der ist freudevoll, der ist Alpha-Gehirnwellen-Zustand. Es ist irgendwie geänderte Bewusstheit. Es ist nicht schlafen, aber es ist auch nicht ein akzentuiertes, klares Bewusstsein dabei. Es ist schon etwas anderes, was eine tiefe Entspannung beinhaltet. Natürlich, es gibt Zwischenzustände und es gibt große Verbindungen auch. Es gibt manche Menschen, die auch in der liegenden Lage in der Tiefenentspannung in meditative Gemütszustände kommen. Und es gibt auch Menschen, die sagen, sie meditieren tatsächlich im Liegen. Allerdings, manche sagen das und dann fangen sie an zu schnarchen, nachdem sie vorher behauptet haben, sie bleiben sehr konzentriert darin. Andererseits kann man aber auch im Sitzen schlafen, auch das geht. Und man kann auch im Sitzen in einen tiefen, entspannten Döszustand oder tranceartigen Zustand fallen. Also, es gibt bestimmte Unterschiede, es gibt bestimmte Gemeinsamkeiten. Und natürlich angenommen, man kann nicht anders als liegen, z.B. nach einer Operation oder irgendwo wegen Rückenproblemen, dann ist es besser, man meditiert im Liegen, als man meditiert gar nicht.
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Meditation und Sonnengruß

Frage: Kann man den Sonnengruß direkt nach der Meditation üben, oder besser vorher?
Antwort: Eigentlich ist das Sonnengebet eine Aufwärmübung und durch das Sonnengebet wird der Kreislauf in Gang gebracht und dort fließt auch die Energie in die Knie. Natürlich, wenn du andere Übungen als hilfreich empfindest, du hast ja vor der Yogastunde eine Viertelstunde. Für die meisten Menschen ist das jetzt typischerweise weniger ein Problem. Was du aber machen kannst, als kleine Übung, du kannst erst die Beine ausstrecken, du kannst sie ein bisschen hin und her bewegen und was auch dann hilfreich ist, ist so die Hände über die Knie. Könnt ihr gerade alle mal machen. Tut euren Knien jetzt sicherlich auch gut. Also, ein bisschen hin und her, bisschen massieren, vielleicht sogar die Hände über den Knien halten, um sie ein bisschen aufzuwärmen. Was auch eine gute Sache ist, ist die Zehen zu bewegen. Denn indem man die Zehen bewegt, geht die Durchblutung hinunter zu den Waden und damit durch die Knie hindurch. Außerdem fließt dann Prana hinunter zu den Zehen. Was man auch machen kann, ist, dabei die Zehen anzuschauen. Zum einen, ich hatte ja gesagt, es ist gut, Schönheit anzuschauen und Füße sind auch etwas Schönes, aber zum zweiten, da wo der Blick hingeht, geht auch Prana hin. Also, das könnt ihr so ein bisschen machen für die Knie. Wenn das mehr der Rücken ist, gibt es noch eine andere Übung, die man machen kann. Das heißt, man könnte sich auch dann erst so kurz auf den Rücken legen und vorher darauf achten, dass man keine Stifte unter dem Rücken hat und dann kann man so ein bisschen sich nach links und nach rechts bewegen. Könnt ihr auch gerade mal machen. Also jetzt nicht einschlafen, sondern mit den Händen an die Knie, nach links und nach rechts. Dann kann man auch noch vor und zurück gehen, das ist jetzt ein bisschen aktiver noch, gute Massage für die Rückenmuskeln. Und aus der Rückenlage kann man noch eine weitere Übung für die Knie machen. Nämlich die Beine so heben und senken. Dabei die Beine weder ganz durchstrecken, noch zu sehr nach unten kommen lassen. Gerade dann, wenn eben die Beine ein bisschen steif sind. Und wem es so geht, dass eben die Beine steif sind und er merkt, vor dem Sonnengebet braucht er noch was anderes, der kann dann ja diese Übung durchaus für sich machen, bevor er aufsteht. Es hängt jetzt von einem ab. Im Normalfall ist es nicht nötig für die Mehrheit der Menschen. Aber wenn man es als hilfreich empfindet für seine eigene Praxis oder wenn man Teilnehmer hat, die vielleicht nicht so erfahren sind, kann man das machen. Angenommen, ihr habt Teilnehmer, die ihr unterrichtet, da werdet ihr ja typischerweise nicht Meditation vor den Asanas unterrichten, sondern wenn man beides verbindet, werdet ihr ja bei Abendkursen erst die Asanas und dann die Meditation machen. So wie wir es ja auch jetzt haben – gut, da ist noch das Essen dazwischen geschaltet – aber da sind erst die Asanas, bzw. jetzt nicht, weil ihr ja am Nachmittag euch gegenseitig unterrichtet, aber wenn wir hier Nachmittags Kurse haben, dann sind eben erst die Asanas, also Individualgäste haben erst die Asanas und dann anschließend die Meditation.
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Bija Mantras für die Meditation

Frage: Darf man Bija-Mantras der Chakras für die Meditation verwenden?
Antwort: Es gibt ein paar Bedingungen, wenn man Bija-Mantras rezitieren will, mindestens hat das so der Swami Vishnu uns gelehrt. Und im Wesentlichen läuft das darauf hinaus, wer Bija-Mantras verwenden will, der sollte vegetarisch leben, kein Fleisch essen, keinen Alkohol trinken, keine Zigaretten rauchen und auch keine Drogen zu sich nehmen und er sollte auch täglich meditieren. Dann hat man eine Grundreinigung und dann kann man auch Bija-Mantras verwenden. Und dann sollte man natürlich wissen, wie man die richtig ausspricht. Dann ist aber die Frage, ist es sinnvoll, die Bija-Mantras der Chakras zu verwenden. Und dort kann man sagen, njein. Meine Erfahrung ist eigentlich, wenn man auf die einzelnen Chakras meditiert, ist es fast wirkungsvoller – angenommen, man hat ein eigenes Mantra durch eine Mantraweihe oder ein Hauptmantra. Die meisten empfinden es als wirkungsvoller, mit ihrem Hauptmantra auch die Chakras anzusprechen. Ich habe dort ja früher eine Weile mehr auch Bija-Mantras z.B. bei der Ujjayi-Meditation angesagt und seitdem ich dazu übergegangen bin, das Hauptmantra oder nur Om zu verwenden, haben Menschen die Ujjayi-Meditation als hilfreicher empfunden. Viele von euch kennen die nicht, die werdet ihr, glaube ich, übermorgen früh um 6:00 Uhr auch noch mal angesagt bekommen. Aber wenn du sie kennst und weißt, wie sie ausgesprochen werden, dann könntest du sie auch integrieren. Manche finden sie doch hilfreich und das kann man beim Pranayama machen oder in den Asanas oder zu Anfang der Meditation oder auch bei der Ujjayi-Meditation. Aber du musst wissen, wie sie ausgesprochen werden. Wenn du das weißt und du ansonsten diese Grundsattvaregeln bei der Ernährung beachtest und Meditation übst, gibt es aus meiner Sicht keine Bedenken, die Mantras zu rezitieren. Das wird oft in den Schriften noch etwas klarer gesagt, um die Menschen noch etwas mehr abzuschrecken. Und dass man es eben zum einen richtig ausspricht und eben auch Menschen, die immer wieder etwas tun, dass der Astralkörper ein bisschen mit Tamas, also mit all diesen Dingen, die sich auf die Nadis, die Energiekanäle, setzen, verunreinigt wird und dann arbeitet man mit sehr pointierten Energien und dann wird das immer wieder zugeschüttet. Samanu-Konzentration, ähnlich wie Jalandhara-Bandha, sind Sachen für jemanden, der sich daran hält, diese schlechtesten Sachen wegzulassen und regelmäßig meditiert. Ansonsten kann man mit anderen Konzentrationstechniken die Wechselatmung verbinden. Und typischerweise, wenn ihr keine Ausbildung habt, „Unterrichten von fortgeschrittenem Pranayama“, solltet ihr jetzt die Bija-Mantras auch nicht weitergeben. Für euch selbst, wenn ihr wisst, wie sie gehen, könnt ihr sie wiederholen.
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Mantras für die Meditation

Frage: Welche Mantras sind für die Meditation geeignet, welche nicht?
Antowort: Ihr findet die Mantras für die Meditation im Yoga Vidya Kirtan-Heft unter der Nummer 699. Dort steht ein Kapitel „Mantras für die Meditation“ und „Mantraweihe“ und da stehen die Mantras, die in unserer Tradition – also Swami Sivananda und der klassischen Yogatradition, in der Shankaracharya Guru Parampara genutzt werden für die Meditation. Es gibt noch so ein halbes oder ein Dutzend weitere Mantras, die auch gehen, aber das sind so die populärsten, mit denen Menschen am besten umgehen können. Es gibt auch das Buch von Swami Vishnudevananda, „Meditation und Mantras“, da stehen noch ein paar mehr Mantras dabei, die man rezitieren kann. Das ist jetzt sicherlich keine lange Antwort darauf, da kann ich aber besonders darauf verweisen auf die Mantra-Meditation-Intensivwoche. Da gehen wir sehr detailliert darauf ein oder auch in unserer Yogalehrerausbildung werden diese ja auch behandelt. Oder nächste Woche gibt es auch noch mal um 19:00 Uhr am Mittwoch eine Info über die Mantraweihe und da wird auch noch mal auf die Mantras eingegangen. Da könntest du um 19:00 Uhr noch mal zu der Info hingehen, da wird dann noch mal ein bisschen mehr darüber erzählt.
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Mantras vor der Meditation

Frage: Welche Mantras kann man vor der Meditation rezitieren?
Antwort: Es gibt viele Mantras, die man vor der Meditation rezitieren kann. Ich rezitiere ja vor der 7:00 Uhr Meditation, gerne „Om Gam Ganapataye Namah Om Sharavanabhavaya Namah“, das findet ihr unter der Nummer 612. Also, das kann man vor der Morgenmeditation rezitieren. Es gibt die längere Version „Pratah Smarami Hridi Samsphura Datma Tatwam“. Das rezitiere ich jetzt um 7:00 Uhr in dieser Woche nicht so, weil es gibt einige, die von 6:00 bis 7:30 Uhr durchmeditieren und wenn ich dort ein zu langes Mantra um 7:00 Uhr rezitiere, dann unterbricht das die Meditation doch noch mal etwas mehr. Gut, man könnte es natürlich um 6:00 Uhr rezitieren, aber es gibt eigentlich kein Mantra, das besonders nur für morgens ist. Es gibt dann auch das Patanjali-Mantra, das Shivakami rezitiert hat. Das findet ihr übrigens auch unter Blog.Yoga-Vidya.de und insbesondere, wo hier jetzt einige sind, die jetzt neu sind, bin ich eigentlich etwas zögerlich, die etwas schwieriger auszusprechenden Mantras zu behandeln. Aber ihr könnt es eben im Computer mithören und ihr wisst dann ja auch, wo das steht. Die kann man auch runterladen. Ihr könnt sie dort abspielen, runterladen auf mp3-Player oder sonst, wo auch immer ihr sie hinhaben wollt.
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Reinigungs-Mantra vor der Meditation

Frage: Was ist das Reinigungsmantra zum Duschen?
Antwort: Sicherlich ein interessanter Ausdruck für dieses Mantra. Ihr findet das unter der Nummer 804 b im Yoga Vidya Kirtanheft, die letzte Strophe. Das ist die Anrufung der sieben heiligen Reinigungsflüsse, die zum einen ihre physische Gestalt als physische Flüsse Indiens haben, aber eben auch sieben astrale Reinigungsenergien in uns sind. Und, wenn man eben duscht, und dann physisches Wasser über sich laufen lassen kann, kann man eben auch dieses Sieben-Fluss-Reinigungsmantra mit wiederholen, was ich seit vielen Jahren jedes Mal beim Duschen mache und irgendwo finde ich das eine sehr schöne Sache. Zeit hat man dann ja. Wir wiederholen es und zwar singe ich es erst noch mal allein und dann singen wir es dreimal zusammen.
Om Gange Cha Yamune Chaiva Godavari Saraswati Narmade Sindhu Kaveri Namastubhyam Namo Namah“
Wir werden es die nächsten Tage noch öfters rezitieren und ihr findet das auch in unserem Blog.Yoga-Vidya.de, da müsst ihr dann nur zwei Worte hineinschreiben in die Blog-Suche und dann findet ihr dort auch das Mantra. Wenn ihr „Om Gange“ eingebt, dann findet ihr es. Um sicherzugehen werde ich das noch überprüfen, bevor ihr nach Hause kommt. Nicht, dass da irgendwas nicht da ist.
Also es sind sieben Flüsse. Die Flüsse heißen Ganga, Yamuna, Godavari, Saraswati, Narmada, Sindhu und Kaveri. Das sind praktisch alles Namen. „Ya“ heißt einfach „und, auch“, also Gange und danach, wenn man weiter hört, kommt dann „Ya“ und „Namastubhyam Namo Namah – Ich erweise euch wieder und wieder die Ehrerbietung.“ „Chaiva“ ist kein Fluss. „Chaiva“ ist wie „Cha“ und heißt „und auch die Folgenden“. Also Ganga und „Cha“ heißt „und“ und dann Yamuna und „Chaiva“, anstatt dass man nach jedem Wort noch mal „Cha“ sagt, sagt man „Chaiva – und alle Folgenden“. Also Ganga, Yamuna, Godavari, Saraswati, Narmada, Sindhu und Kaveri.
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Warum aktive und konkrete Meditation?

Jetzt könnte man sagen, warum überhaupt aktive und konkrete Meditationstechniken? Denn letztlich kann man sagen, die abstrakte, passive Technik ist ja dem Nirvikalpa Samadhi am nächsten. Wir sitzen da und nehmen das wahr, was nicht bildlich fassbar ist, wörtlich fassbar ist und Gefühle sind. Das wäre eine direkte abstrakte, passive Technik. Mit großer Achtsamkeit ziehen wir unseren Geist weg von allem Konkreten, wir sind im reinen Sein. Warum üben wir nicht alle einfach so? Ihr wisst alle, der Mehrheit der Menschen fällt das nicht leicht, das länger als ein paar Sekunden zu machen. Nichtsdestotrotz, man könnte das auch bewusst steuern, indem man erst mit einer anderen Technik beginnt und wenn man merkt, der Geist ist in einem Bewusstseinszustand, der meditativ ist, dann wollen wir jetzt den Sprung bewusst machen. Und hier können wir auch sagen, entweder es geschehen die Sprünge von selbst oder wir tun etwas, um diese Sprünge zu machen, von verschiedenen Dharana-Zuständen zu Dhyana-Zuständen und Samadhi-Zuständen. Im Yoga ist auch etwas charakteristisch, dass die meisten aktiven Konzentrationsformen, mindestens die ersten drei, dass diese verbunden sind mit Prana-Aktivierendem. Also, wir wiederholen nicht einfach nur irgendeinen Klang wie „Kritschepisch“ oder so was ähnliches oder irgendein Wort wie „Eimer“, sondern wir nehmen eben ein Wort, das mit Prana aufgeladen ist, wie „Om Namah Shivaya“. Wir visualisieren nicht irgendetwas, irgend so ein Grün-Blau-Gemisch, sondern wir visualisieren etwas, was pranaaktiv ist. Wir erzeugen nicht irgendein Gefühl und richten uns nicht nur auf irgendein Gefühl, sondern eher in die Chakras hinein. Und so ist das eine Konzentration, die gleichzeitig verbunden ist mit Prana-Aktivierendem und wenn dieses Prana stärker wird, dann hebt sie den Geist in Dhyana hinein, ohne, dass wir etwas Besonderes tun müssen. Wir können aber auch den Sprung bewusst machen. Mit großer Achtsamkeit rufen wir erst diese aktive Form der Konzentration hervor, einschließlich auch aktiv abstrakt, indem wir über eine Frage nachdenken. Das ist wie, als ob wir Anlauf nehmen auf einem Sprungbrett. Und dann lassen wir plötzlich los. Und dann lassen wir uns hineinfallen in das, was jetzt geschieht. Dann sind wir vielleicht eine Weile im Nichts und dann tauchen wir in den Ozean von Freue hinein. Kann sein, dass wir dann drin bleiben und in Dhyana hineingehen und vielleicht noch weiter, es kann sein, dass wir zwar losgelassen haben, aber nicht im Ozean der Wonne gelandet sind, sondern im Kshipta-Zustand der Zerstreutheit oder im Mudha-Zustand der Trägheit. Dann sammeln wir wieder unsere Gedanken, wir konzentrieren uns, als ob wir einen neuen Anlauf nehmen. Oder es kann auch sein, dass wir ein paar Sekunden im Dhyana drin sind und dann wieder herausgekommen sind und dann nehmen wir einen neuen Anlauf, um wieder hineinzuspringen. Also, es geht entweder von selbst oder wir können es bewusst probieren. In jedem Fall, unabhängig davon, ob wir in Dhyana und Samadhi hineinfallen, ihr erinnert euch an vorgestern Abend, auch wenn wir im Bemühen um Dharana stecken bleiben oder eigentlich nicht stecken bleiben, sondern, das Bemühen von Dharana, von Konzentration entspannt üben, auch das hat gute Wirkungen auf Gesundheit, Prana, Entspannung und Herzensöffnung.
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