Trägheit des Geistes als Hindernis für die Meditation

Dann kommen wir zu den nächsten Hindernissen. Man könnte sagen, geistige Hindernisse. Dort gibt es einfach zwei Haupthindernisse, nämlich schläfriger Geist, auch Mudha genannt und dann gibt es noch den zerstreuten Geist, auch Kshipta genannt. Also, wenn man meditiert, kann es eben passieren, dass man nicht immer tiefer in die Meditation kommt, immer höhere Erfahrungen macht, immer größere Wonne erfährt, immer größere Gottesnähe oder Erweiterung des Bewusstseins, sondern man kann stattdessen immer müder werden oder man wird mit der wunderbaren Fähigkeit des Geistes immer stärker konfrontiert, ständig neue Gedanken zu erzeugen und über die banalsten Phänomene sich die interessantesten Gedanken zu machen. Gehen wir erstmal darauf ein, was kann man alles machen bei einem schläfrigen Geist, Mudha. Zuallererst sollte man überprüfen, schläft man genug. Denn angenommen, man schläft nicht genug, dann wird der Geist sich den Moment der Meditation nutzbar machen, um den Schlaf nachzuholen. Dann denkt man zwar, „Irgendwie kriege ich mich morgens schon wach.“ und dann setzt man sich hin zur Meditation und relativ zügig schläft man ein. Das kann auch für viele Menschen wie so eine Art Zeichen sein, also gerade Menschen, die am Tag aktiv sind und die viel Interesse an allem Möglichen haben und sie denken, sie könnten ihren Schlaf immer weiter reduzieren, in der Meditation merkt man dann, dass das irgendwo Grenzen hat. Und so ist es auch eine gute Sache, wenn man meditiert, dann merkt man nämlich, wenn man sein Schlafbedürfnis nicht beachtet hat. Wenn man das nämlich zu lange nicht beachtet, dann hat das irgendwann auch körperliche Auswirkungen. Ein Grund vielleicht, warum Meditierende langfristig gesünder leben. Es gibt auch ein Phänomen, das Menschen haben und das ist auch wichtig, dass man das kennt. Viele Menschen, die meditieren und mit Yoga vielleicht noch dazu beginnen, erleben eine Phase, wo das Schlafbedürfnis sich reduziert. Bei manchen ist das dauerhaft und das ist ja auch schön, wenn man dann dauerhaft eine halbe oder eine Stunde weniger Schlaf braucht, hat man die zusätzlich gewonnen. Oft ist es ja auch so, wenn man meditiert, kann man schneller schlafen, man hat weniger Schlafstörungen und so hat man auch noch eine halbe oder eine Stunde zusätzlich gewonnen. Ich kann ja auch hier mal fragen, wer von euch hat bemerkt, dass seitdem er Yoga und Meditation übt, dass das Schlafbedürfnis reduziert worden ist? Wer hat gemerkt, dass er seitdem mehr Schlaf braucht? Etwa vierzig Prozent haben gemerkt, dass das Schlafbedürfnis reduziert ist und drei Prozent haben gemerkt, dass ihr Schlafbedürfnis sich erhöht hat. Also, siebenundfünfzig ist gleich geblieben. Wer von euch hat schon mal so eine Phase gehabt, wo er vorübergehend weniger Schlaf gebraucht hat? Das sind jetzt sogar Dreiviertel. Es ist ein weit verbreitetes Phänomen und wenn man weniger Schlaf braucht, dann braucht man sich jetzt nicht im Bett rumzuwälzen, sondern dann freut man sich, man braucht weniger Schlaf, kann man die Zeit sinnvoll nutzen, z.B. mehr meditieren, mehr Asanas, mehr Pranayama, mehr Bücher lesen oder anderen mehr zu helfen oder neue kreative Dinge in seinem Leben einzuleiten. Nur muss man dann wissen, wenn die Phase zu Ende geht, dann muss man auch wieder mehr schlafen. Und das ist gerade bei Menschen, die hierher ins Haus kommen und vielleicht eine Intensivwoche mitmachen, dann erfahren sie sehr häufig so einen Energieschub und dann gibt es für ein paar Tage, Wochen, Monate, manchmal bis zu zwei Jahren, ein reduziertes Schlafbedürfnis und dann anschießend wird das Schlafbedürfnis wieder stärker und das merkt man daran, dass man in der Meditation müde und träge wird, das Interesse verliert. Dann sollte man als erstes gucken, „Müsste ich meinen Schlaf wieder erhöhen?“
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68 . Teil. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Einschlafende Beine in der Meditation

Nächstes Hindernis sind einschlafende Beine. Einschlafende Beine sind zunächst mal nicht wirklich ein Hindernis. Sie sind nur ein Hindernis, wenn man es denkt. Wenn ein Bein in der Meditation einschläft, ist es kein Problem der Blutzirkulation. Viele Menschen denken dann, sie haben Blutzirkulationsprobleme und haben dann Angst, dass ihre Beine absterben und vielleicht demnächst schwarz anlaufen oder so etwas. Wenn man dort die Befürchtung hat, dann müsste man kurz den Fuß anschauen. Wenn die Farbe sich nicht wesentlich geändert hat, dann ist da auch kein Problem. Wenn ein Blutgefäß abgestellt wäre, würden entweder die Beine blau anlaufen oder blass-weiß werden, je nachdem, welches Blutzirkulationsproblem sich einstellt. Ihr könnt das ja das nächste Mal überprüfen, wenn ein Bein eingeschlafen ist, ob die Hautfarbe sich ändert und sie tut es typischerweise nicht. Sollte natürlich die Hautfarbe verändert sein, gut, dann muss man tatsächlich etwas tun, dass man eine Stellung findet, wo dies nicht geschieht. Aber im Normalfall ist das eben kein Problem. Was es viel mehr ist, dass durch den Druck an irgendeiner Stelle eines Nervs, die Reizleitung unterbrochen ist. Und wenn die Reizleitung unterbrochen ist, dann spürt man den Teil des Beines nicht, der von diesem Nerv eben versorgt wird. Und dann ist dieser Teil gefühllos und weil er gefühllos ist, hat man das Gefühl, er ist eingeschlafen. Und wenn man dann das Bein ausstreckt oder das Bein irgendwo bewegt, kann es sein, dass man noch mal ein paar Sekunden lang diesen Teil des Beines nicht spürt und dann kommt das Gefühl wieder zurück. Wenn man aus der Stellung herauskommt oder die Beine bewegt und innerhalb von eins bis drei Minuten das Gefühl wieder in das Bein zurückkommt, braucht man sich keine Sorgen zu machen. Das ist nichts, was in irgendeiner Form schwierig wäre. Dann ist halt ein bisschen Druck auf dem Nerv und wenn der Druck weggeht, dann ist die Reizleitung wieder da und dann spielt es keine Rolle. Nur, man muss auf eines achten. Das ist, wenn das Bein eingeschlafen war, sollte man nicht plötzlich aufstehen. Dann kann man nämlich umkippen und da kenne ich durchaus so zwei, drei Menschen, die dabei auf die Nase gefallen sind und ich kenne auch jemanden, die dort sich den Fuß verrenkt hat und dann irgendwo eine Weile vorsichtig sein musste mit ihrem Knöchel. Also, falls man in der Meditation war und es klingelt plötzlich das Telefon, nicht unbedingt dort hin stürmen, erst überprüfen, ob das Bein das Gefühl hat. Wenn es das hat, kann man aufstehen, wenn das Bein das Gefühl eben nicht hat, dann verpasst man besser das Telefon, als dass man stürzt. Sollte es aber jetzt so sein, dass das Gefühl, nachdem man aus der Meditationshaltung rausgeht, länger als zwei, drei Minuten weg bleibt, dann sollte man schon darauf achten, dass man das Bein in der Meditation nicht einschlafen lässt. Denn, wenn das nicht innerhalb von zwei, drei Minuten zurückkommt, kann es sein, dass diese Art doch etwas mehr ist, als nur eine vorübergehende Reizunterbrechung, dann wird irgendwo der Nerv so gedrückt, dass es vielleicht sogar auf die Dauer schädlich sein könnte. Nicht beim ersten Mal, nicht beim zweiten Mal, nicht beim zehnten Mal, aber wenn ihr das jeden Tag habt und insbesondere, wenn das immer länger dauert, bis das Gefühl zurückkommt, dann gilt es, ihr müsst eine Stellung finden, wo das Bein nicht einschläft. Und auch noch etwas Weiteres gilt, wer sehr lange in einer Stellung meditiert, also insbesondere länger als eine Stunde, dann sollte man auch eher darauf achten, eine Stellung zu finden, wo das Bein nicht einschläft. Warum? Dann spürt man nämlich die Warnsignale nicht. Insbesondere, wenn das Bein ab dem Oberschenkel gefühllos ist und dann ist man zwei, drei Stunden in dieser Stellung und dann spürt man das Knie nicht und dann kann es sein, wenn es zuviel ist fürs Knie und man bleibt weiter drin, dann wird es nachher schwierig. Vom Swami Vishnu habe ich mal gehört, dass er da mal ein Bein eingeschlafen hatte und sechs Stunden am Stück meditiert hat und nachher hat er ein paar Tage Probleme gehabt, zu gehen. Aber wer jetzt nicht vorhat, länger als eine Stunde am Stück zu meditieren oder wenn man zwischendurch wieder aufsteht, ist es kein Problem. Ansonsten, wer länger als eine Stunde am Stück meditieren will, sollte darauf achten, dass er eine Stellung findet, wo das Bein nicht einschläft. Was kann man jetzt aber tun, wenn man nicht will, dass das Bein einschläft oder gute Gründe dafür hat, dass das Bein nicht einschläft. Das eine ist, man kann eben schauen, wo ist die Reizleitung unterbrochen? Manchmal ist es die Art des Kissens. Ich hatte zwar gesagt, bei Siddhasana, man kann eine Art imitiertes Siddhasana machen, wo man eben z.B. am Kissen eine Art Wulst erzeugt, wo die Wulst unterhalb vom Damm, Perineum, also dem Kandha-Bereich ist und das ist wie so eine Stimulierung des Muladhara-Chakras. Wenn diese aber dazu führt, dass es an anderer Stelle, unter dem Oberschenkel zu einem Duck auf den Ischiasnerv führt, dann heißt das, dass das Bein drunter das Gefühl verliert. Oder bei manchen ist es auch der Fuß unter dem Oberschenkel. Sei es im halben Lotus oder im Siddhasana, wenn dieser Fuß so ist, dass er den Nerv dort drückt, dann ist es wahrscheinlich, dass drunter das Bein nicht mehr spürbar ist. Ebenso kann auch z.B. der Fuß drücken auf den Oberschenkel und dabei ein Nerv gedrückt wird, sodass man den Fußrücken und die Zehen nicht mehr spürt. Und manchmal kann es sogar sein, dass einfach die Kompression der Rückseite des Oberschenkels, insbesondere bei Menschen, die einen dickeren Oberschenkel haben, dass diese Kompression den Nerv irgendwo drückt. Also, man kann so ein bisschen, eventuell sich sogar ein Anatomiebuch anschauen, gucken, wo ist der Nerv. Beispielsweise vom Unterschenkel an spürt man das Bein nicht und dann könnte man anhand von Anatomiebüchern gucken, wo verläuft denn dieser Nerv, der diesen Teil dort versorgt, an welcher Stelle verzweigt der sich, dann kann man gucken, an welcher Stelle ist dann höchstwahrscheinlich der Druck und dann schaut man, wie kann man diesen Druck reduzieren. Irgendeiner hat mal gesagt, er musste nur die Unterhose wechseln, die hatte irgendwo unten einen dicken Gummizug. Das war früher vielleicht mehr als heute, dass der an der Stelle dicker war und der hat halt ausgerechnet an der Kante des Kissens gedrückt. Als er dann eine andere Unterhose angezogen hatte, war das das Problem nicht mehr. Also, mit gesundem Menschenverstand und ein bisschen Experimentieren kann es einem gelingen, dass das Bein dann nicht mehr einschläft und für viele ist gerade dieses Muktasana, wo die Beine voreinander liegen, eine Möglichkeit, keine einschlafenden Beine zu haben. Oder nur die knöchernen Teile zu unterstützen. Also z.B. so zu sitzen, dass nur die Sitzhöker auf dem Kissen sind und nicht der vordere und untere Teil des Gesäßes oder der obere Teil des Oberschenkelbizeps. Oder vielleicht nur den knöchernen Teil des Knies etwas unterstützen, denn an diesem knöchernen Teil ist kein Nerv. Und dann wird nichts gedrückt und dann schläft auch nichts ein. Ich kann ja euch gerade fragen, bei wem von euch schläft meistens ein Bein ein, wenn ihr meditiert? Bei wem von euch schläft ab und zu mal ein Bein ein, wenn ihr meditiert? Und bei wem passiert das so gut wie nie, dass ein Bein einschläft beim Meditieren? Und wer kennt das überhaupt nicht, hat es noch nie erfahren? Also, man darf auch dann den Arm heben, es ist keine Schande, dass man noch nie ein eingeschlafenes Bein hatte. Für manche sind die Hörnchenkissen von Vorteil, für manche sind sie nicht von Vorteil. Ich z.B., wenn ich ein Hörnchenkissen habe, schlafen die Beine sehr viel stärker ein, währenddessen bei den runden Kissen schlafen sie bei mir weniger ein. Aber das ist bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich. Man kann ein bisschen experimentieren. Aber wie gesagt, es ist auch nicht wirklich ein Problem, wenn die Beine einschlafen und man nicht länger als eine Stunde meditiert am Stück und wenn innerhalb von ein, zwei, drei Minuten, nachdem man die Beine wieder ausstreckt, das Gefühl wieder zurückkommt. Wenn man einen Krampf kriegt, dann muss man ja das Bein irgendwie ausstrecken und dann muss man einfach dafür sorgen, dass der verkrampfte Muskel gedehnt wird. Angenommen, es ist in der Wade, dann probiert man, mit den Händen an die Zehen zu fassen und die Wade zu dehnen oder wenn es im Oberschenkel ist, muss man so dehnen oder in die andere Richtung. Wenn es wirklich ein Krampf ist, dann muss man dehnen. Und dann muss man auch wieder gucken, wie kann man eine Stellung einnehmen, die nicht zum Krampf führt.
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Schulterschmerzen in der Meditation

Es gibt noch einen Sonderfall, der gerade für euch wichtig ist als erfahrene Meditierende, insbesondere für die nächste Woche. Wer längere Zeit meditiert, kann manchmal auch Spannungen in den Schultern erfahren und Schmerzen in den Schultern und es ist meistens nicht die Ursache, dass die Schultern verspannt sind, sondern das geschieht sehr häufig, wenn man relativ hoch sitzt oder auch eine relativ lange Wirbelsäule hat und die Arme so locker hinunterhängen. Also, dass die Hände nicht gestützt sind, sondern relativ weit hinunterhängen. Das hängt mit der Physiologie der Arme zusammen. Die Oberarmknochen sind befestigt an den Schlüsselbeinen und die Schlüsselbeine an dem Brustbein. Das Schlüsselbein ist ein ausgesprochen dünner Knochen und das Gelenk hier ist ausgesprochen dünn. Und da das nicht das ganze Gewicht des Armes so einfach halten kann, sind eigentlich die Arme festgehalten über den Trapezius. Und jetzt angenommen, man ist sehr entspannt und hält die Arme dort locker runter, so ab zwanzig Minuten des Runterhängens ist das einfach für den Trapezius etwas zuviel und dann tut er weh. Und es tut nicht deshalb weg, weil er verspannt ist, sondern im Gegenteil, weil er ausgesprochen entspannt ist. Also angenommen, nach zwanzig Minuten fängt der Trapezius an, weh zu tun, dann wisst ihr, „Ah, ich bin besonders entspannt. Deshalb tut er so weh, als ob er verspannt sei.“ Übrigens, was Ähnliches gibt es auch, wenn man viel tippt und den Unterarm nie abstützt. Auch das führt zu diesem gleichen Phänomen der Schulterprobleme. Es ist nicht ein Problem von Gestresstsein, wie viele Menschen dann falsch interpretieren, „Oh, ich bin so gestresst, meine Schultern tun weh. Ich bin gestresst.“ Das führt dann nur zu einem Kreislauf, vorher war man gar nicht gestresst, aber es tun einem die Schultern weh, also denkt man, „Ich muss gestresst sein.“ Wenn man lange genug die Überzeugung in sich weiterentwickelt, „Ich bin gestresst.“, dann ist man es auch. Und dann sucht man vielleicht noch nach sonstigen Signalen. Dort ist es besser herauszufinden, „Wie kann ich das abstellen?“ Z.B. beim Computer würde man dann ja probieren, öfters mal die Unterarme abzustützen. Früher hat man ja Handballenstützen empfohlen, die waren dann gut für die Schultern, aber weniger gut für die Handgelenke. Wenn man dann die Handballen abstützt, dann ist die ganze Zeit hier ein ungünstiger Winkel, denn eigentlich müssten Unterarme und Handrücken in einer Linie sein. Man könnte noch überlegen, ob man von der Decke vielleicht so Schlaufen hält, die irgendwo unterstützen. Das würde vermutlich am besten funktionieren, aber hat noch keiner ausprobiert, den ich kenne. Stattdessen empfiehlt man ab und zu mal Handgelenke unterstützen und ab und zu mal wieder frei zu tippen, einfach um den Muskel mal eine kurze Pause zu geben. Jetzt als Tipp für euch. Wenn ihr dazu neigt, nach zwanzig, dreißig Minuten die Schultern zu spüren, könntet ihr schauen, „Wie kann ich die Unterarme aufsetzen oder Handrücken, dass nicht dieser Trapezius lange Zeit gedehnt wird.“ und das kann z.B. auch sein, dass man ein Kissen auf den Schoß legt, um die Handrücken dort ablegen zu können. Es kann sein, dass man vielleicht die Hände doch nicht auf die Knie gibt, sondern etwas näher, vielleicht auf die Oberschenkel, in die Nähe der Hüftbeuge, vielleicht die Hände so faltet, dass man sie trotzdem irgendwo abstützt. Also, wer länger meditieren will, sorgt dafür, dass das Hauptgewicht der Arme irgendwo abgestützt ist und dass nicht die vielen Kilo der Arme sehr lange Zeit am entspannten Trapezius die Muskeln herunterziehen. Fernfahrer z.B. kennen das. Es gibt den so genannten Fernfahrer-Wecker. Das habe ich mir irgendwann mal von jemandem erklären lassen. Die legen den Kopf auf die Armatur und die Arme hängen so runter und nach zwanzig Minuten, wenn die Arme runterhängen, tut der Trapezius weh und dann wacht man wieder auf. Das fand ich so ganz interessant, dass das dort bekannt ist. Vielleicht werden heute die meisten solche Timer nutzen, aber das war so vor zehn Jahren, wo mir das jemand erklärt hatte und das wäre das, was viele Fernfahrer machen würden, wenn sie irgendwie müde werden, würden sie sich auf einen Parkplatz stellen, Kopf abstützen, Arme runterhängen lassen. Bis fünfzehn Minuten ist das ganz angenehm, nach zwanzig Minuten weckt einen der Trapezius auf.
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66 . Teil. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Körperliche Schwierigkeiten bei der Meditation

Das erste, würde man sagen, sind die körperlichen und dort gibt es insbesondere Schwierigkeiten beim Sitzen und dazu gehören insbesondere auch einschlafende Beine. Das wurde ja schon mehrmals als Frage gestellt. Heute Morgen gehe ich da tatsächlich darauf ein. Schwierigkeiten beim Sitzen, Knie tun weh, Hüften tun weh, Rücken tut weh und Schultern tun weh. Das sind die Haupthindernisse und natürlich auch vielleicht, physische Nervosität. Dafür gibt es drei Sachen, die es zu beachten gilt. Als erstes kann man schauen, wie kann man die Sitzhaltung angemessener machen. Wir sind ja auf einige verschiedene Sitzhaltungen eingegangen und man kann das Kissen hoch genug legen, manchmal braucht es zwei Kissen statt einem Kissen, manchmal müssen die Kissen anders gelegt werden. Es gibt manche Menschen, die sitzen so auf dem hinteren Teil des Kissens. Für die meisten ist es günstiger, das Kissen so leicht schräg zu geben, dass das Becken nach vorne kippt, dass die Knie runtergehen. Das ist jetzt zum größten Teil Wiederholung, was wir schon am Nachmittag behandelt haben, aber einfach noch mal, dass ihr euch dessen bewusst seid. Man kann ein oder zwei Kissen zusätzlich unter das Knie geben. Das sind so ein paar Möglichkeiten. Oder, wenn kreuzbeinig nicht möglich ist, dann eben kniend oder auf einem Stuhl sitzend. Dann, des Weiteren kann man die verschiedenen Yogaübungen empfehlen, welche die Hüften flexibler machen, da sind wir ja auch schon darauf eingegangen, insbesondere habt ihr auch gestern Morgen einige gemacht, vielleicht auch heute Morgen und da gibt es also einiges, was man machen kann, für die Flexibilität der Hüften. Wichtig ist, wenn die Knie wehtun, mangelt es den Hüftgelenken an Flexibilität. Also, es ist nicht so, dass man in den Knien probieren würde, flexibler zu werden, außer einfach, dass man in der Lage ist, das Knie zu beugen. Dann, manche Menschen haben im Rücken Probleme beim Sitzen. Auch hierfür kann die Höhe des Kissens helfen. Wenn das Becken höher ist, kann die natürliche Lendenkrümmung erhalten bleiben und dann wird der obere Rücken gerader. Manchmal, wenn es im unteren Rücken weh tut, kann es sein, dass die kreuzbeinige Sitzhaltung nicht angemessen ist, gerade, wenn es sehr weit unten weh tut, dann gilt dann eher die Kniehaltung oder auch Gomukasana, wo man die Oberschenkel übereinander gibt, als eine gute Haltung, um Kreuzbein zu entspannen. Aber angenommen, es tut so im mittleren und oberen Rücken weh, was würde man dort empfehlen? Den Hatha Yoga. Die Hatha-Yoga-Übungen sind für viele sogar kurzfristig, für die meisten mittelfristig, etwas, was die Rückenmuskeln ausreichend stärkt, dass mindestens zwanzig Minuten Sitzen in der Meditation für den Rücken angenehm ist. Das ist natürlich jetzt, einige von euch, die jetzt nicht gewohnt sind, neun Stunden am Tag auf dem Boden zu sitzen, dass das jetzt vielleicht anstrengend ist für die Rückenmuskulatur, ist ganz natürlich und da kann es manchmal helfen, sich mal kurz anzulehnen oder mal aufzustehen oder mal nach rechts und links drehen. Aber im Allgemeinen gilt, wer regelmäßig Hatha Yoga übt, wird in wenigen Wochen in der Lage sein, ohne Rückenbeschwerden, zwanzig, dreißig Minuten zu sitzen und eigentlich sogar vierzig bis sechzig Minuten. Nur, ich rate euch ja, Anfängern nicht zu raten, eine Stunde zu sitzen, sondern fünf Minuten bis zwanzig Minuten, ist die angemessene Meditationsdauer für Anfänger und dann kann man es, wenn man will, irgendwann steigern auf dreißig, vierzig Minuten.
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65 . Teil. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Was ist Schicksal in der Liebe?

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Ein Podcast zum Thema „Was ist Schicksal in der Liebe?“. Autor, Sprecher: Sukadev Bretz, Gründer/Leiter von Yoga Vidya. Eine Hörsendung zu Liebe und Freude. Eine Ausgabe des Glücklich sein Podcasts.

Meditation Hinderniserfahrungen für Anfänger

Und wir wollen uns besonders jetzt mit Hinderniserfahrungen beschäftigen, die passieren, wenn man anfängt zu praktizieren. Natürlich kann man sagen, das allererste Hindernis ist zunächst mal die Nicht-Praxis. Also, manche Menschen haben Schwierigkeiten, überhaupt zu beginnen. Und das Wichtigste wäre dort, man beginnt einfach. Und dort ist sicherlich eine große Aufgabe, Menschen zu raten, überhaupt zu beginnen. Es ist gut, sie zu motivieren. Es ist gut, die Schwelle sehr niedrig zu halten. Man kann mit fünf Minuten Meditation anfangen, egal, in welchen Umständen. Es ist wichtig, man meditiert. Und wenn jemand trotz allen Ratschlägen sagt, „Ich finde keine Zeit zur Meditation.“ Man hat jetzt viel Hilfe gegeben, was man alles machen kann und jemand sagt, „Ja, ich finde trotzdem keine Zeit.“ Was sollte man dann sagen? Ich sage euch mal die Antwort, die ich mal gehört hatte von einem Yogameister, der gefragt wurde, „Was kann ich machen, wenn ich überhaupt keine Zeit zur Praxis finde?“ Der hat dann die Schultern gehoben und hat gesagt, „Warum machst du dir Sorgen? Wenn du keine Zeit findest, hast du auch kein Interesse und wenn du kein Interesse hast, wozu die Frage?“ So ist es letztlich. Da, wo man wirklich Interesse hat, dafür findet man auch Zeit und wenn man kein Interesse hat, dann gibt es auch nicht die Frage. Also, wir können nur so viel tun, wir können Menschen von Meditation vorschwärmen aus der eigenen Erfahrung, wir können viele Tipps geben und wenn es Menschen anspricht, werden sie es praktizieren und wenn es sie nicht anspricht, mindestens in ihrer momentanen karmischen Situation, dann ist es halt so.
Wenn jetzt jemand angefangen hat zu meditieren, dann gibt es verschiedene Hinderniserfahrungen, wobei ich das jetzt enger fassen will. Es gibt ja auch das schöne Buch von Swami Sivananda, „Konzentration und Meditation“, dort fasst Swami Sivananda den Begriff „Hindernisse“ relativ weit. Da gibt es ein riesen Kapitel über Hindernisse für die Meditation, wo die verschiedenen Lebensumstände und verschiedene Schwierigkeiten im Denken und in den Einstellungen beschrieben werden und wo Swami Sivananda viele Tipps dafür gibt. Ich will es jetzt mehr beschränken, Hinderniserfahrungen bei der Meditation.
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64 . Teil. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Hinderniserfahrungen für die Meditation

Und ich möchte heute Morgen besonders sprechen über besondere Hinderniserfahrungen, die man auf dem Weg der Meditation hat. Und natürlich, um Hinderniserfahrungen zu haben, braucht man zunächst mal was? Zuallererst braucht mal Praxis. Angenommen, man praktiziert nicht, dann wird man auch keine Hindernisse erfahren. Mindestens nicht dafür. Man wird Hindernisse für alles Mögliche andere erfahren. Ihr kennt ja das „Jaya Ganesha“, nicht umsonst fängt es erstmal mit „Jaya Ganesha“ an. Und Ganesha steht ja dafür, dass man überhaupt erst anfängt. Man muss überhaupt anfangen. Und Ganesha hilft einem, die Hindernisse aus dem Weg zu räumen, um anzufangen. Und wenn man angefangen hat, dann kommt als nächstes „Sharavanabhava“ und Sharavanabhava steht für Kraft und Stärke. Wenn man mal angefangen hat, dann kommen verschiedenste Hindernisse, mit denen man sich auseinandersetzen kann und dafür steht letztlich Sharavanabhava, ruft uns ins Bewusstsein zurück, wenn man etwas Gutes begonnen hat, ist es nicht so, dass es dann dauerhaft einfach weiter geht, sondern Verschiedenes stellt sich in den Weg, mit dem wir umgehen können. Und dann, wenn wir diese Sharavanabhava-Aufgabe irgendwie gut angegangen sind, dann folgt Saraswati und Saraswati heißt dann, neue Erkenntnisse, neue Erfahrungen, neue Inspirationen, letztlich intuitive Verwirklichungen. Dann strömt es kreativ aus uns heraus und durch uns hindurch, aber dafür brauchen wir dann eben auch diese Offenheit. Saraswati steht auch für eine Offenheit. Und bei allem ist es gut, um Führung zu bitten, dafür steht dann ja auch bei diesem Jaya-Ganesha-Lied die vierte Strophe, „Jaya Guru Shiva Guru“ und das ist letztlich auch etwas sehr Optimistisches, denn, es ist nicht nur Führung durch einen anderen, obgleich sehr häufig ist es eine gute Hilfe, dass man jemanden um Rat bittet, jemanden fragt, insbesondere jemanden, der schon eine Weile auf dem Weg ist, z.B. den Meditationskursleiter oder andere, den dort um Rat zu fragen, aber es ist auch sehr viel Wissen in einem drin. Man kann sich auch an das höhere Selbst richten oder man kann sich auch an Gott selbst richten und Gott um Führung bitten. Und man kann auch das ganze Leben interpretieren als Schule, an der wir wachsen können und dann sind Schwierigkeiten, die im Leben auftauchen, nicht irgendwie Manifestationen von bösen Kräften und Mächten, wie manche Aspiranten immer wieder meinen, sondern es sind Herausforderungen, an denen wir wachsen können.
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Erfahrungen in der Meditation

Ich will heute Morgen sprechen über Meditationserfahrungen. Das wollen wir ja heute und morgen besprechen. Man kann Meditationserfahrungen unterteilen in Hinderniserfahrungen, Reinigungserfahrungen, astrale Erfahrungen und spirituelle Erfahrungen. Und es ist gut, etwas darüber zu wissen. Es hilft oft, wenn man weiß, dass andere auch ähnliche Erfahrungen haben und sowohl für einen Aspiranten, der selbst in der Meditation vorankommen will, zu Samadhi irgendwann kommen will, zum höchsten Bewusstseinszustand, wie auch natürlich für Meditationskursleiter, welche Aspiranten raten wollen. Da ist es sehr hilfreich, etwas darüber zu wissen.
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