Freude erleben

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Sie ist jederzeit da: Die Freude. Wann hast Du sie in der täglichen Hektik und den schlechten Nachrichten, die Dich täglich einhüllen, das letzte Mal bewusst erlebt? Freude über einen sonnigen Tag… über Dein Leben in diesem Augenblick… ein gutes Gespräch mit Freunden… das Erreichen eines Zieles… das Lächeln eines Kindes… Lass dich in dieser […]

Erleuchtete Meister

Ein Teilnehmerin hat gerade gesagt, „Buddhisten sagen, vor der Erleuchtung Holz hacken und nach der Erleuchtung Holz hacken.“
Ich habe aber jetzt noch gesagt, also erst Holz hacken, kleine Erleuchtung, dann weiter Holz hacken, dann kommt die große Erleuchtung. Und wenn wir die große Erleuchtung haben, dann können wir ganz entspannt und enthusiastisch Holz hacken. Als Jivanmukta gibt es keine Probleme mehr, behaupten mindestens die Schriften. Aber vorher kommt manchmal Segen und Gnade, um uns zu erinnern und dann müssen wir einiges tun. So ähnlich hat es mal der Ramakrishna dem Vivekananda gesagt. Ramakrishna hat dem Vivekananda verholfen zu einer Samadhi-Erfahrung. Und dann hat er ihm gesagt, „Jetzt werde ich den Schlüssel für Nirvikalpa Samadhi verschließen. Den kriegst du erst, wenn du deine Aufgabe auf dieser Erde erledigt hast. Und wenn du die erledigt hast, dann kannst du in Nirvikalpa Samadhi gehen. Und sowie du weißt, wer du wirklich bist, vollständig, dann wirst du nicht mehr lange auf dieser Erde sein. So wird dein Karma sein.“ Das gibt es ja auch anders. Es gibt ja auch Meister, wie z.B. Ramakrishna oder Swami Sivananda, die nach ihrer Erleuchtung noch Jahrzehnte weiter gelebt haben im physischen Körper. Oder Ananada Mayi Ma oder andere. Aber bei Vivekananda sagt eben Ramakrishna, „Sowie du das weißt, dann ist auch dein Karma zu Ende.“ Und so, manche der Schüler von Swami Vivekananda, die das irgendwo mitgekriegt hatten von anderen engen Schülern von Ramakrishna, haben ihn manchmal so scherzhaft gefragt, „Und, weißt du inzwischen, wer du wirklich bist?“ Und dann hat er immer „nein“ gesagt und eines Tages hat er „yes“ gesagt. Und dann wurde es still. Ein paar Tage später hat er seinen Körper verlassen. Aber bevor ihr jetzt Angst bekommt vor der Erleuchtung, wie gesagt, es gibt Meister wie Ramana Maharishi oder Swami Sivananda, die dann auch noch nach der Erleuchtung viele Jahrzehnte im Körper geblieben sind, voller Liebe, voller Freude, voller Unendlichkeit und die dieses Doppelbewusstsein gelebt haben, Unendlichkeit und in der Beschränktheit.

 
Letzte Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya.

Hari Om Tat Sat

Die Welt als Manifestation des Höchsten

Manchmal erscheint einem die Welt schal und fade und manchmal, wenn man noch mal etwas tiefer geht, ist sie eben eine Erinnerung und letztlich auch eine Manifestation des Höchsten. Diesen Schritt muss man dann auch wieder machen. Aber ich erwähne es deshalb, dass, selbst wenn ihr nicht in Samadhi kommt oder gekommen seid bisher, es kann mal passieren, dass ein Teilnehmer zu euch hinkommt und euch so etwas erzählt. Wie ich schon mal gesagt hatte, eine Arzt muss nicht jede Krankheit gehabt haben, um sie zu heilen. Aber manchmal hat man einen besseren Bezug, wenn man es erfahren hat. Aber man kann trotzdem auch Menschen helfen, indem man so etwas erzählt. Er hatte das vor zwei Jahren und im letzten Jahr ist er nur traurig. Und dann gilt es, eben bei diesem Übergang zu helfen, Menschen dazu zu inspirieren und zu motivieren, eben eher dankbar zu sein für die Erfahrung damals und sich bewusst zu machen, dass diese Welt auch eine Aufgabe hat, deshalb sind wir in der Welt, dass es eine Gnade war, dass wir diese schöne Erfahrung haben konnten und dass die uns irgendwo zeigt, wie es irgendwann weitergeht, wie unser Zuhause ist, zu dem wir zurückkommen, when our work is over, wenn unser Karma vorbei ist, unsere Aufgaben erfüllt sind, wenn wir das getan haben, was zu tun ist. Und dann gilt es, das auch zu tun. Denn, wenn wir es jetzt nicht tun, dann können wir noch Jahre in der nostalgischen Erinnerung leben und das Leben schnöde finden oder wir können sagen, wir gehen es an. Und wir nehmen die kleinen Erfahrungen als Erinnerungen an das Göttliche, wir genießen es, wir wissen letztlich, auch die relative Welt in Zeit und Raum begrenzt, ist auch nichts anderes als eine Manifestation dieses Göttlichen. So haben wir es ja erfahren und jetzt arbeiten wir weiter und freuen uns, one day is over.

– Fortsetzung dieser Meditation Vorträgsreihe folgt in ein paar Tagen-
133. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

Bewusstseinserweiterung durch Meditation

Chid, ist der zweite Aspekt, Bewusstsein. Und so ist eine spirituelle Erfahrung immer verbunden mit Ausdehnung von Bewusstheit. Und auch im Deutschen steckt in Bewusstheit auch Wissen dahinter, ebenso wie im Sanskrit. Chid ist sowohl Bewusstsein, als auch Wissen. Also eine neue Erkenntnis ist dabei. Nicht nur ein Sein, sondern auch ein bewusstes Sein, eine Ausdehnung der Bewusstheit und eine tiefere Erkenntnis. Antworten auf die tieferen Fragen, die wir haben, sind intellektuell nicht wirklich zu führen. Auch wenn es eine Philosophie gibt namens Vedanta, die versucht, die höchste Erfahrung intellektuell begreifbar zu machen und sogar über Einsicht erfahrbar zu machen, gilt dennoch, wirklich intellektuell fassbar ist es nicht. Wir können es aber direkt erfahren, Chid. Und es ist Ananda. Ananda, wonnevoll, freudevoll. Und das macht manchmal die Erfahrung auch schwierig. Ich hatte es vorher schon mal angedeutet. Wenn man in dieser Erfahrung war, dann ist es schwierig, anschließend in der relativen Ebene irgendwo zu sein. Denn, jede Freude, die man auf der relativen Ebene hat, ist sehr relativ. Wenn ich ein banales Beispiel gebrauche. Als ich 1986 nach Los Angeles kam, dort war die Naturkostszene schon sehr gut. Vorher habe ich die Getreideriegel in den deutschen Naturkostläden gekannt, die waren halt so lala. Aber die in Kalifornien, die waren schon richtig gut. Als ich dann nachher wieder zurück nach Europa transferiert wurde, dann war es sehr einfach, auf Süßigkeitsriegel zu verzichten. Es kam nichts dem Geschmack nahe und irgendwie habe ich es bedauert. Und so ähnlich, Samadhi, diese Wonne von Samadhi, ist etwas anderes, als alle anderen Freudenerfahrungen, die wir auf dieser Welt haben. Da müssen wir es uns noch mal bewusst machen, dass jede relative Freudeerfahrung einfach nur eine Erinnerung ist an die kosmische Freude, die wir in Samadhi erfahren können. Und dann können wir sie auch genießen. Das sind eben so die beiden Aspekte.

– Fortsetzung dieser Meditation Vorträgsreihe folgt in ein paar Tagen-
132. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

Übergang in Samadhi

Und dann ist man irgendwo in einem glückseligen Raum, in einer glückseligen Weite und dann kann man weiter geführt werden und dann kann es passieren, dass plötzlich diese konkrete Gestalt aufgelöst ist. Und eigentlich, solange man sieht, ist es ja noch nicht Samadhi, aber es ist Dhyana, aber es wäre schon eine spirituelle Erfahrung. Aber dann, wenn dieses Sehen aufhört und man sich einfach in dieser göttlichen Geborgenheit aufgehoben fühlt, in Liebe, Freude, Ausdehnung, Unendlichkeit, dann sind es die ersten Samadhistufen. Wenn natürlich dann jegliche Form von konkreter Wahrnehmung und Bezug auf sich selbst verschwindet, das ist dann Nirvikalpa Samadhi. Es kann auch geschehen einfach über den Klang des Mantras, als ein anderes Beispiel. Erst wiederholt man das Mantra, der Geist schweift ab, dann wiederholt man das Mantra und ist konzentriert. Plötzlich, das Mantra wiederholt sich. Nicht, man meditiert und wiederholt das Mantra, sondern es geschieht und wir sind nur ergriffen von dieser Schwingung, dieser göttlichen Schwingung. Und dann irgendwann hören die Worte auf und man ist nur noch diese Schwingung. Und diese Schwingung ist ohne Grenzen und ohne Zeit, ohne Raum. Und auch dann sind wir in Dhyana oder vielleicht sogar in einem niederen Samadhi-Zustand. Oder in einer abstrakten Meditationstechnik. Wir fragen, „Wer bin ich?“ Man beginnt vielleicht mit dieser Vicharana-Technik, Subjekt-Objekt, „Ich bin nicht das Beobachtbare. Ich bin der Beobachter.“ Wir spüren den Körper, „Ich bin nicht der Körper. Wer bin ich, der diesen Körper spürt?“ „Ich bin nicht die Gedanken. Ich beobachte die Gedanken. Wer bin ich, der ich die Gedanken beobachte?“ Und so kommen dann diese Fragen und dann kommt ein Gefühl auf. Und plötzlich ist nicht mehr die Frage, „Bin ich das, bin ich jenes?“, sondern es bleibt nur noch, „Ich bin.“ Und dann verschwindet sogar das Ich, es ist nur noch „bin, sein“ und dann sind wir wieder verbunden mit dem Unendlichen. Wir können sagen, eine spirituelle Erfahrung kann sich auf verschiedene Weise manifestieren und sie kann auch auf verschiedene Weise kommen und sie kann verschiedene Vorboten haben. Immer gemein ist, sie geht auf Satchidananda hinaus. Sat heißt Sein und zwar absolutes Sein. Es heißt, unsere Seins-Erfahrung wächst und expandiert und ist auch nicht mehr begrenzt durch Zeit und Raum, deshalb absolutes Sein. Momentan haben wir auch ein gewisses Seinsgefühl. Wir sind beschränkt, fünfzig Zentimeter breit, zwanzig Zentimeter tief und 1,74 Meter hoch und so haben wir ein Gefühl, „Das bin ich.“ Relativ beschränkt in Zeit und Raum. Vor zwanzig Jahren sah es irgendwie anders aus, vor allem auf dem Haupt. In zwanzig Jahren sieht es noch mal anders aus. Und in zweihundert Jahren sieht dieser Körper vermutlich gar nicht mehr aus. Also ein recht beschränktes Sein. Außerdem, jetzt spreche ich über Meditation, dann anschließend schlafe ich, dazwischen, was weiß ich. Verschiedene Dinge sind dort. So ist es jetzt also eine in Zeit und Raum begrenzte Erfahrung. Die Erfahrung von Sat geht jenseits von Begrenzung. Wir verlieren die Identifikation mit Körper, Persönlichkeit usw. Es ist ein reines Sein. Und es ist auch nicht mehr die Frage von Zeit, Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft. In dem Moment, wo wir drin sind, haben wir nicht mehr das Gefühl, „Jetzt habe ich es erreicht. Endlich nach so vielen Anstrengungen.“ Nein. In dem Moment, wo wir da sind, ist es so, als ob das immer schon so war, so ist und immer sein wird. Und wir wissen, wir können den Zustand niemals verlieren. Auch wenn wir nachher wieder zurückkehren müssen in den schnöden Körperzustand, wo nachher die Knie wieder beim Meditieren vielleicht sehr spürbar sind und nachher Menschen einen wieder schimpfen werden und kritisieren werden usw. Und wo man vielleicht das sogar etwas zu ernst nimmt. Nur, einmal in einer solchen Erfahrung gewesen zu sein, Dhyana oder die ersten Samadhi-Stufen, es hinterlässt dauerhafte Spuren in einem. Die Erinnerung bleibt. Egal, was in dieser relativen Welt ist, die vielleicht eine Traumwelt ist, ich weiß, „Eigentlich meine wahre Natur ist unendliches Sein.“ Es gibt ja auch dieses schöne englische Lied, „One fine morning, when my work is over, gonna fly away home. Fly away home to my soul, fly away home. – Eines Tages, wenn meine Aufgaben vorbei sind, dann fliege ich zurück zu meiner wahren Natur, nach Hause, meiner Seele.“ Und es hilft, sich bewusst zu sein, was das Zuhause ist, was die Seele ist. Manchmal fühlt man sich dann wie in Verbannung. Manchmal fühlt man sich wie, man ist auf eine Mission geschickt worden irgendwo. Und manchmal weiß man aber auch schon mehr, eigentlich ist es alles Lila, alle anderen sind auch auf die Mission geschickt worden. Und eigentlich ist es verrückt, Gott schickt sich selbst, verkleidet sich in Tausend Gestalten, damit man gegeneinander eine Mission erfüllt. Verrückt, oder? Wenn man das erkennt, dann ist es wiederum schön und angenehm.

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131. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

Mantra-Meditation in 6 Schritten

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Mantra-Meditation für etwas Fortgeschrittenere. Ein Mantra hat 6 verschiedene Attribute: Rishi (Meister), Matra (Versmaß, Aussprache), Bija (Essenz), Ishtha Devata (Aspekt Gottes bzw. Archetyp), Shakti (Kraft), Kilaka (Reinigungswirkung). In dieser Meditation leitet Sukadev dich dazu an, diese sechs Aspekte des Mantras in der Meditation zu nutzen. So wird dir die Wirkung des Mantras noch klarer. Zwar […]

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Spirituelle Leere in der Meditation

Man verliert das Körperbewusstsein, man spürt keinen Körper mehr, man sieht nichts, man hört nichts, es ist auch kein emotionales Gefühl da. Es ist eine Erfahrung von Verbundenheit, von Weite, von Unendlichkeit. Das sind jetzt doch einige Worte, aber es ist jetzt nicht so einfach, darüber zu sprechen. Es gibt dann spirituelle Erfahrungen, wo so ein Zwischenzustand ist. Man verliert plötzlich das Körpergefühl, man hat aber noch nicht dieses Gefühl von Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit, und das wird manchmal auch wie die schwarze Nacht der Seele bezeichnet. Man ist dann irgendwo im Niemandsland. Man weiß, „Ich bin nicht der Körper.“, man weiß, „Ich bin nicht das Ego.“, aber man hat auch noch nicht dieses Gespür der Unendlichkeit. Es ist dazwischen. Was man in diesem Fall gut machen kann, ist eben sein Mantra wiederholen und an seinen Meister, seine Meisterin zu denken oder auch ein Gebet sprechen. Zwar ist man damit auch sofort wieder in irgendeinem Gegenständlichen drin, aber in dem Moment, wo man irgendwie so leichte Angst hat, ist man sowieso aus der spirituellen Erfahrung an sich schon etwas draußen. Und dann, in dem Moment wiederholt man eben sein Mantra und das kann einem noch mal Vertrauen geben, kann wieder das Bewusstsein erheben und vielleicht kann man dann nochmals in diese Erfahrung von Weite und Unendlichkeit gehen. Genauso kann die Erfahrung auch über eine persönliche Gotteserfahrung kommen. Man meditiert, plötzlich wird die Konzentration stärker, plötzlich spürt man sich weit und plötzlich sieht man vielleicht Shiva, vielleicht Sivananda, vielleicht Jesus und ohne dass dort jetzt eine genaue Kommunikation da ist, man spürt nur einfach und es ist diese unendliche Wonne da.

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