Körperliche Reinigungserfahrungen durch Meditation

Körperliche Reinigungserfahrungen in der Meditation an sich – insbesondere, wenn man sanft meditiert, also fünf Minuten am Tag oder zwanzig oder dreißig Minuten oder zweimal zwanzig Minuten – sind eigentlich relativ wenige, wo man jetzt sagen müsste, da muss man besonders darauf achten. Also, durch ein paar Minuten oder eine halbe Stunde Meditation am Tag gibt es jetzt wenig körperliche Reinigungserfahrungen, die einer außergewöhnlichen Beachtung bedürfen würden. Das ist vielleicht anders, wenn man eine Stunde Asanas übt, da können manche Schutzverspannungen sich lösen, es kann auch mal ein vorübergehendes Kopfweh passieren und Heilprozesse werden in Gang gesetzt. Und da kann es auch mal eine vorübergehende Übelkeit oder so etwas geben oder ein bisschen Unwohlsein oder der Stuhlgang kann mal beschleunigt werden oder bei intensiver Hatha-Yoga-Praxis können auch verschiedene Reinigungsprozesse in Gang gesetzt werden, vor allem, wenn man früher seinen Körper irgendwie missbraucht hat, im Sinne von Stoffe zu sich genommen, die für den Körper nicht so gut sind und die vielleicht noch irgendwo im Gewebe sind. Für all das kann Hatha-Yoga Reinigungsprozesse in Gang setzen, die dann auch mal vielleicht vorübergehende Ausschläge geben. Bei der Meditation gibt es eigentlich damit wenig zu beachten und die körperlichen Reinigungsprozesse, die durch die Meditation ausgelöst werden, sind relativ langsam und harmonisch, sodass also hier keine Probleme entstehen oder auch nichts, worauf man besonders achten müsste. Anders wäre es natürlich, angenommen man intensiviert die Meditation und Menschen meditieren nicht nur zwanzig, dreißig Minuten, sondern sie meditieren ein oder zwei Stunden am Stück, dann kann es auch solche Sachen geben, wie mal ein vorübergehendes Kopfweh, eine vorübergehende Müdigkeit, vorübergehende Schutzverspannungen, die aufgelöst werden, sodass tiefere Verspannungen dort kommen. Die sind bei der Meditation allein eher angenehm. Es gibt aber ein paar Phänomene, über die man Bescheid wissen sollte. Z.B. manchmal sagen Menschen, wenn sie meditieren, kriegen sie Kopfweh. Woran sollte man als erstes denken? Dass sie sich auf das dritte Auge konzentrieren und mit den Augen hinschauen nach oben. Das gibt es zwar auch als eine Augenhaltung, als eine Mudra, nennt sich Shambhavi Mudra, ist aber für die meisten Anfänger eher mit Verspannungen verbunden und führt zu Kopfweh. Weshalb man in der Meditation sagt, wir wollen nicht die Augen fixieren auf das dritte Auge, sondern wir wollen die Augen ganz entspannen, wir wollen weit ins Unendliche gucken, eventuell leicht nach oben und dann ist nur die Achtsamkeit im dritten Auge, aber die Augen schauen weit weg. Und fast immer, wenn jemand sagt, dass er in der Meditation Kopfweh bekommt – insbesondere wenn es nicht zu lange und sehr häufige Meditationssitzungen sind – dann hängt es damit zusammen, dass die Augen zum Punkt zwischen den Augenbrauen sich richten und dann gilt es eben, weit hinzuschauen oder ins Herz hinein zu fühlen.

– Fortsetzung dieser Meditation Vorträgsreihe folgt in ein paar Tagen-
100. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..