Ich sagte heute Nachmittag, dass Swami Vishnu gerne gesagt hat, Meditation kann man weder beschreiben noch lehren und man kann sie auch nicht wirklich lernen. Meditation ist ein Zustand, in den man hineinfällt. Meditation ist ein Zustand jenseits von Worten, jenseits von Intellekt, jenseits von irgendetwas Beschreibbarem. Wenn wir über Meditation sprechen, müssen wir immer uns im Klaren sein, jedes Wort ist nur eine Umschreibung. Ist wisst, angenommen, ihr sehr einen wunderbaren Sonnenuntergang und angenommen, ihr hättet dort jetzt jemanden, der mit romantischen Naturgefühlen nichts anfangen kann und dem erklärt ihr jetzt, wie die Stimmung war bei diesem Sonnenuntergang. Wenn ihr vielleicht morgen Abend irgendwo in der Natur seid und den Sonnenuntergang seht, wie beschreibt man das? Oder eine andere Möglichkeit ist, angenommen, ihr würdet in ein Land kommen, wo nur Blinde sind. Und jetzt versucht, ihnen zu beschreiben, was ist Farbe. Ist das möglich? Kaum möglich. Es gibt auch die Geschichte. Ein König über ein blindes Land sandte fünf Botschafter aus, er hatte nämlich gehört, dass ein Elefant etwas Großartiges sei. Und die Botschafter sollten ihm beschreiben, was ist dieser Elefant. Und der erste berührte den Rüssel und kam zurück und sagte, „Oh König, ein Elefant ist ein dickes, warmes Seil.“ Der zweite kam und berührte die Beine und sagte, „Oh König, ein Elefant ist ein weicher, starker, warmer Baumstamm.“ Der nächste berührte die Stoßzähne und sagte, „Oh König, ein Elefant ist wie ein glatt geschliffener, runder Ast.“ Der nächste berührte den Bauch und sagte, „Der Elefant ist wie eine zu tiefe Decke.“ Und der nächste berührte das Haarbüschel am Schwanz und sagte, „Oh König, ein Elefant ist frei schwebendes Menschenhaar, das sich hin und her bewegt.“ Wer hat Recht? Alle und keiner. Und so ist es, wenn wir über Meditation sprechen. Meditation kann nicht beschrieben werden. Meditation ist ein Zustand. So sagte auch Buddha, „Beschränke nicht das Unbegrenzte mit Worten.“ Jedes Wort ist eine Begrenzung. Und Buddha hat dann einfach gesagt, „Nirvana“. Nichts von dem, was wir benennen können oder „Sunjata“, Leere, leer von all dem, was wir mit unserem gegenständlichen Geist verstehen können. Trotzdem ermutige ich euch, Meditationskurse zu geben. Wir haben nämlich doch etwas mehr Grundlagenwissen, um zu verstehen, was Meditation ist, als ein blind Geborener über Farben.
– Fortsetzung folgt –
11. Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.