Und schließlich folgt Samadhi und über Samadhi kann man eigentlich korrekterweise nichts sagen, denn Samadhi ist der Zustand, jenseits des Denkens, jenseits der Worte und damit jenseits von Ego und Verstand. Samadhi wird auch genannt Verschmelzung. Es ist das Aufhören von Subjekt-Objekt-Beziehung und es ist dann, wenn wir meditieren. Man kann sagen, Dharana ist, wir bemühen uns um Achtsamkeit oder Konzentration, Dhyana, wenn wir absorbiert sind, ohne Mühe, Meditation geschieht. Wenn wir mit dem Meditationsobjekt verschmelzen, die Subjekt-Objekt-Beziehung und damit das Ego verschwindet, dann ist es Samadhi. Samadhi hat dann wiederum verschiedene Stufen. Es gibt Sarvikalpa und Nirvikalpa und Patanjali unterscheidet dann noch mal Savitarka, Nirvitarka, Savichara, Nirvichara, Sananda und Sasmita, das man insgesamt auf sieben Stufen des Samadhis kommt. Wer sich mit Buddhismus beschäftige hat, Buddha hat auch verschiedene Stufen der Versenkung beschrieben und gerade im Hinayana-Buddhismus werden die auch relativ ausführlich besprochen und gelehrt, sodass man eben auch Kennzeichen hat, auf welcher Stufe befinde ich mich gerade und diese Stufen der Versenkung haben durchaus Ähnlichkeiten, wenn sie auch nicht identisch sind, mit den Stufen von Dharana, Dhyana und den sieben Samadhi-Stufen, von denen Patanjali spricht. Wir werden jetzt auch in der Meditationskursleiterausbildung nicht zu sehr auf diese sieben Stufen des Samadhis eingehen. Da habe ich ja ein Buch geschrieben, „Die Yogaweisheit des Patanjali“, wo die auch beschrieben sind, oder auch in dem 9-tägigen-Weiterbildungskurs „Raja Yoga Weiterbildung D“, dort wird das auch etwas genauer behandelt. Es gibt auch einen guten Grund, weshalb wir jetzt nicht zu sehr auf die sieben Samadhi-Stufen eingehen. Es ist ja eine Meditationskursleiterausbildung und dort ist es nicht allzu häufig, dass ihr überlegen müsst, ist jetzt mein Teilnehmer gerade in der Nirvichara-Stufe oder schon in der Sasmita-Stufe. Und es gibt noch einen zweiten Grund, das sind alles Stufen, die jenseits des rationalen Denkens sind und wenn man zu sehr darüber nachdenkt, „In welcher Stufe befinde ich mich gerade?“, dann ist man schon längst nicht mehr drin und eigentlich wollen wir jenseits des Urteilens und Analysierens kommen und des Vergleichens und wenn man sich zu sehr damit beschäftigt, dann sind wir zu sehr wieder in unserem Verstand und das ist nicht unbedingt das, was der Tiefe der Meditation förderlich ist. Dennoch gibt es auch Gründe, ein bisschen etwas darüber zu hören.
– Fortsetzung folgt –
30 . Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.