Aber, was ich eben sagen will, wenn man einen Sinnkontext hat, dann können auch die Katastrophen besser im Leben eingeordnet werden und das hilft dann wieder, die psychische Gesundheit zu haben oder auch dorthin wieder zurückzukehren. Vor einem muss man sich hüten und das ist manchmal ein Problem unter Yogaleuten und modernen New Age Spirituellen, wozu wir alle irgendwo gehören. Also nicht streng katholisch oder fundamentalistisch islamistisch oder orthodox-jüdisch, sondern eben die andere Richtung. Da wird oft der Körper zum Maßstab aller Dinge gemacht. Und ich kenne eine Menge von Leuten, denen ist der Sinnkontext durcheinander geflogen, nur weil sie plötzlich zweimal hintereinander eine Grippe hatten mit 39 Grad Fieber und dann gedacht haben, mein ganzes Yoga ist falsch, meine Ernährung ist falsch, die Beziehung ist falsch, die Arbeit ist falsch, alles ist falsch. Und alles, was sie hatten, war eine Grippe. Gut, Meditation macht einen etwas gesünder, aber sie verhindert nicht alle Krankheiten und sie verhindert vor allem nicht die Katastrophen des Lebens. Die können kommen und unser Sinnkontext sollte soweit sein, dass wir wissen, Spiritualität funktioniert auch in einem querschnittsgelähmten Körper.
– Fortsetzung folgt –
17. Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.