Spirituelle Leere in der Meditation

Man verliert das Körperbewusstsein, man spürt keinen Körper mehr, man sieht nichts, man hört nichts, es ist auch kein emotionales Gefühl da. Es ist eine Erfahrung von Verbundenheit, von Weite, von Unendlichkeit. Das sind jetzt doch einige Worte, aber es ist jetzt nicht so einfach, darüber zu sprechen. Es gibt dann spirituelle Erfahrungen, wo so ein Zwischenzustand ist. Man verliert plötzlich das Körpergefühl, man hat aber noch nicht dieses Gefühl von Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit, und das wird manchmal auch wie die schwarze Nacht der Seele bezeichnet. Man ist dann irgendwo im Niemandsland. Man weiß, „Ich bin nicht der Körper.“, man weiß, „Ich bin nicht das Ego.“, aber man hat auch noch nicht dieses Gespür der Unendlichkeit. Es ist dazwischen. Was man in diesem Fall gut machen kann, ist eben sein Mantra wiederholen und an seinen Meister, seine Meisterin zu denken oder auch ein Gebet sprechen. Zwar ist man damit auch sofort wieder in irgendeinem Gegenständlichen drin, aber in dem Moment, wo man irgendwie so leichte Angst hat, ist man sowieso aus der spirituellen Erfahrung an sich schon etwas draußen. Und dann, in dem Moment wiederholt man eben sein Mantra und das kann einem noch mal Vertrauen geben, kann wieder das Bewusstsein erheben und vielleicht kann man dann nochmals in diese Erfahrung von Weite und Unendlichkeit gehen. Genauso kann die Erfahrung auch über eine persönliche Gotteserfahrung kommen. Man meditiert, plötzlich wird die Konzentration stärker, plötzlich spürt man sich weit und plötzlich sieht man vielleicht Shiva, vielleicht Sivananda, vielleicht Jesus und ohne dass dort jetzt eine genaue Kommunikation da ist, man spürt nur einfach und es ist diese unendliche Wonne da.

– Fortsetzung dieser Meditation Vorträgsreihe folgt in ein paar Tagen-
130. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..