Reinigungserfahrungen in der Meditation

Ich möchte heute Morgen sprechen über verschiedene Reinigungserfahrungen und astrale Erfahrungen, die auftreten können, wenn man regelmäßig meditiert und dabei eben auch Tipps geben, wie man damit umgeht oder wenn ihr Teilnehmer habt, was ihr euren Teilnehmern raten könntet. Den Teilnehmern, die anfangen zu meditieren oder schon eine Weile meditiert haben und bestimmte Erfahrungen machen. Meditation ist ja nicht nur etwas Entspannendes, etwas, was einem hilft, mehr Energie zu bekommen, Zugang zur Kreativität zu bekommen, das natürlich auch, aber Meditation ist eben auch etwas Transformatorisches. In der Meditation wollen wir die Grenzen unserer Identifikationen transzendieren, wir wollen jenseits dessen gehen, was uns bisher bekannt ist und wir wollen das erfahren, was eine höhere Wirklichkeit ist. Und das Schöne ist, nicht nur wollen wir es erfahren, sondern wir können es auch erfahren. Und jeder, der regelmäßig meditiert, wird bestimmte Erfahrungen machen, die anders sind als das normale Alltagsbewusstsein und das ist die Großartigkeit der Meditation. Wir hatten gestern einiges gesprochen über die Hinderniserfahrungen und wie man bestimmte Hindernisse in der Meditation angehen kann, wie man an ihnen wachsen kann, wie man jenseits von ihnen gehen kann und dann gibt es verschiedene Reinigungserfahrungen, astrale Erfahrungen und spirituelle Erfahrungen, die kommen.

– Fortsetzung dieser Meditation Vorträgsreihe folgt in ein paar Tagen-
98. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

Umgang mit dem inneren Schweinehund

Genauso, noch ein anderes Beispiel, wir haben auch eine Eigenschaft, die wird manchmal als innerer Schweinehund bezeichnet. Mit dem werdet ihr vielleicht konfrontiert, wenn ihr euch entschließt, morgens um 5:00 Uhr auf zu sein für die Homa. Oder eine halbe Stunde früher aufzustehen, um Pranayama zu üben noch vor der 6:00 Uhr Meditation. Oder vielleicht ab und zu mal, ich bin ja im 7. Stock, dann gucke ich runter, dann sehe ich ein paar Menschen mit ihren Thai Chi Bewegungen unten um 5:30 Uhr. Manche nehmen sich das vor und machen es und manche machen es nicht. Und viele sagen, „Das war mein innerer Schweinehund, der mich davon abgehalten hat.“ Ist der innere Schweinehund schlecht? Also ich kann euch sagen, wenn ich den nicht hätte, dann hätte ich mich längst schon ruiniert. Den braucht man so im Inneren. Der will so ein bisschen verhindern, dass wir uns überfordern. Das ist so ähnlich wie die Mami, die den Kindern immer gesagt hat, „Ach Junge, zieh dir doch noch einen Mantel an.“ Man hat den Mantel wenigstens angezogen bis Mami weggeguckt hat und dann hat man ihn wieder ausgezogen, aber man hat es mindestens in Erwägung noch mal gezogen, ob es die Mühe wert ist, den noch auszuziehen. Und so ähnlich auch, der innere Schweinehund hat auch seine Funktion und wir können also sagen, „Ich danke dir, dass du willst, dass ich mich nicht überfordere. Ich habe die Botschaft verstanden. Ich stehe trotzdem auf.“ Wir sind trotzdem Chef in unserem Haus.  Und wir haben unsere Ratgeber, wir haben die verschiedenen Anteile in uns, die bestimmte Anliegen haben, die es alle uns gut gehen lassen wollen, es aber halt nicht anders wissen. Und dann tief im Inneren gibt es noch etwas, das ist die spirituelle Sehnsucht, die zum Höchsten führen will. Und diese Stimme dürfen wir nicht von den anderen zu ungehört werden lassen. Also ihr sehr, ich habe da eine etwas andere Einsicht, als die Vorstellung, es gibt Gutes und Schlechtes in uns. Ich bin da etwas mehr Adwaita, nondual, alles ist irgendwo gut. Wir müssen nur lernen, es in den richtigen Kontext zu setzen und nicht alles so zu nehmen, wie es oberflächlich zu sein scheint.

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95. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

Mantra-Meditation ist kombinierbar mit anderen Meditationsarten

Zusätzlich ist die Mantrameditation ja auch verbindbar mit fast allen anderen Techniken. Ich hatte schon gesagt, mit Tratak kann sie verbunden werden, mit der Energiemeditation kann sie verbunden werden. Sie kann mit der Eigenschaftsmeditation verbunden werden, indem wir zusammen mit der Eigenschaft auch ein Mantra wiederholen. Sie kann verbunden werden mit diversen abstrakten Meditationstechniken, wie wir das auch nächste Woche machen können. Sie kann verbunden werden mit Sakshi Bhav oder Vipassana-Techniken, wie das in der einfachen Mantrameditation ja andeutungsweise gemacht wird. Man kann es aber sehr detailliert weiter ausbauen. Und so ist es hilfreich, dass wir uns bewusst machen, die Mantrameditation ist ein sehr weites, reiches Methodenspektrum und es ist gut, langfristig ein Hauptmantra zu finden. Vielleicht ist es sogar gut, eine Haupttechnik zu haben, mit der wir das Mantra nutzen und dann zwischendurch die Meditation interessanter machen, um so bewusst zu bleiben. Das sind einige der Weisen, wie wir Müdigkeit und Trägheit in der Meditation vermeiden können und natürlich gibt es auch noch Dinge, die man sonst machen kann. Manchen hilft es, vorher einen Ingwer-Tee zu trinken. Es soll Menschen geben, die sagen, eine Tasse Kaffee hilft der Konzentration für die Meditation. Das wird in Indien durchaus gar nicht so selten gemacht, aber wir haben uns entschieden, wir brauchen hier keinen Kaffee, wir machen es mit Pranayama. Aber es kann jeder entscheiden, was er dort machen will.

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85. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

Chakra Mantra Meditation

Oder man kann es auch so machen, indem man für jedes Chakra eine Japa Mala lang das Mantra wiederholt. Je nach Länge des Mantras, kann man vielleicht unten beginnen und dann für jedes Chakra eine Japa Mala oder eine halbe Japa Mala wiederholen. Oder man kann oben beginnen, eine Mala, dann vorderes Ajna Chakra, eine Mala, dann vorderes Vishuddha, Anahata, Manipura und dann kann man hinten wieder hochgehen. Gerade für Menschen, die auf diese Pranatechniken gut ansprechen, ist das eine gute Technik.

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82. Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung im Yoga Vidya Ashram Bad Meinberg im Teutoburger Wald. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya… Danke der treuen Helferin, welche beständig diese Vorträge niedergeschrieben hat.

Variiere deine Meditation von Zeit zu Zeit

Eine andere Methode wäre es, dass man die Haupttechnik, die man hat, irgendwie anreichert mit anderem. Ich werde mal so ein Beispiel geben. Die Mehrheit der hier Anwesenden wird mit einem Mantra meditieren. Ich kann mal fragen, wer von euch meditiert, wenn er für sich meditiert, hauptsächlich mit einem Mantra? Hat mich also der Eindruck nicht getäuscht und vermutlich ist die Mantrameditation langfristig für die Mehrheit der Menschen wirklich besonders gut. Sie erweckt Prana, die Shakti. Es ist etwas, was den Geist irgendwie fasziniert und was durch den Klang irgendwo zu einer Ruhe führt. Man verbindet sich mit dem Mantra mit einer höheren Wirklichkeit. Man kann es mit einem Bhakti verbinden usw. Und das will ich jetzt mal an diesem Beispiel des Mantras noch etwas weiter ausbauen. Und natürlich, angenommen, ihr meditiert mit einer anderen Technik und das ist eure Haupttechnik, dann könnt ihr vielleicht da Anregungen daraus holen, wie ihr eure Technik vielleicht so ein bisschen abwandeln könnt. Man kann z.B., wenn man das Mantra wiederholt, sich auf den Rishi-Aspekt des Mantras mehr konzentrieren. Die meisten, die ein Mantra wiederholen, nehmen irgendwann eine Mantraeinweihung. Die Mantraeinweihung ist dann normalerweise auch in einer Tradition von einem bestimmten Meister. Dann kann man das Mantra wiederholen und gleichzeitig an den Meister denken, in dessen Tradition man das Mantra bekommen hat. Oder man kann an alle kosmischen Meister denken, während man das Mantra wiederholt. Dann kann man es verbinden mit Ishta Devata. Ishta Devata ist der Bezug zu Gott, den man hat. Der Herzensbezug zu Gott, kann man auch sagen. Ishta heißt Liebe und damit steckt der Herzensbezug dahinter. Also wir können ein Mantra z.B. auch sehen als ein Gebet an Gott. Und wie auch immer wir Gott da sehen, wir können das Mantra wiederholen und an Jesus denken, wir können das Mantra wiederholen und uns die kosmische Energie vorstellen oder wir können uns Krishna oder Shiva vorstellen oder wie auch immer wir uns Gott vorstellen wollen. Mantra ist auch eine Anrufung Gottes. So wie wir es heute in der Meditation gemacht haben, wo ich so gesagt habe, die Chakras sind wie Verbindungen zu einer höheren Wirklichkeit und mit dem Mantra stellt man die Verbindung her. Dort könnte man auch, wenn man es so macht, das Ganze verbinden, wie als ob man Gott anruft. So wie ein Kind schreit, „Mami“. Und was macht die Mami? Sie rennt gleich – vielleicht nicht immer. Manchmal hat die Mutter auch was anderes zu tun, als gleich zu rennen. Aber wenn das Kind laut genug schreit, „Mami“, dann irgendwann rennt die Mami und Papi rennt genauso. Natürlich, Kind braucht einfach nur zu schreien, muss noch nicht mal „Mami“ oder „Papi“ schreien, dann kommen sie beide angerannt. Und so können wir auch sagen, Ishta Devata, wenn unser Bezug wie zu Mami oder Papi ist, Vater unser oder kosmische Mutter, können wir uns so mit dem Mantra daran wenden. Wir können uns natürlich auch einfach auf den Matra-Aspekt des Mantras konzentrieren, also den Klang. Wir können dann wirklich ganz konzentriert „Om Namah Shivaya“ sagen. Fortgeschrittene Meditierende können auch das Mantra entweder verlangsamen oder beschleunigen und bei Müdigkeit ist oft was besser? Beschleunigen. Man kann bis zu 27 Mal das Mantra einatmen und 27 Mal das Mantra ausatmen. Oder man kann es gleich noch mit Sukha-Pranayama verbinden. Z.B. dann 27 Mal das Mantra einatmen, oder noch besser, 36 Mal einatmen, 36 Mal anhalten, 36 Mal ausatmen. Das ist eine Japa Mala. Das ist dann schon sehr schnell, da ist der Geist schon sehr gefordert hier. Man kann es aber auch verlangsamen, auch das ist möglich. Man kann es mal beschleunigen und mal verlangsamen. Damit seht ihr auch, wir können es mit dem Atem unterschiedlich verbinden, darüber haben wir schon gesprochen. Wir können uns dabei auf den Shakti-Aspekt des Mantras konzentrieren. Also, wir können uns bewusst machen, Mantra ist Kraft.
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80 . Folge der Niederschrift von Mitschnitten einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

Wiederholung: Meditation Hindernisse

Ich will heute Abend zunächst etwas nachtragen von heute Morgen und insbesondere sprechen über weitere Hinderniserfahrungen in der Meditation. Besonders möchte ich dort eingehen nochmals auf Überwindung von Schläfrigkeit und Unruhe, Zerstreutheit des Geistes. Und danach möchte ich weiter eingehen auf die letzten Stunden eines Meditationskurses.
Ihr erinnert euch, die Haupthinderniserfahrungen waren erstmal die körperlichen Hinderniserfahrungen, das Sitzen, und dann das nächste ist die geistige Hinderniserfahrung, die aber auch körperliche Gründe haben kann, und dazu gehört dann insbesondere die Schläfrigkeit des Geistes und die Unruhe des Geistes. Bei Schläfrigkeit sollte man zuerst gucken, ob es körperliche, gesundheitsmäßige Gründe gibt. Dann eine nächste Sache ist, die eigene Motivation überprüfen und schauen, ob man vielleicht sich noch mal bewusst machen kann, „Warum meditiere ich überhaupt?“ Zwar wirkt Meditation, selbst wenn man nichts davon merkt direkt. Und zwar ist es so, dass Meditation viele positive Dinge bewirkt, auch wenn wir nicht zum Überbewusstsein hinkommen wollen. Aber in der Meditation wollen wir ja tatsächlich höhere Bewusstseinsebenen erfahren und wir können es ja auch. Es ist ja nicht etwas, wo wir nur hoffen, dass, wenn wir ausreichend leben, ausreichend brav waren, dass wir dann die Erlösung erreichen. Wir wollen noch nicht mal warten, bis wir tot sind, sondern wir wollen noch in diesem Leben diese Erfahrung der Einheit machen. So wie Jesus sagt, „Das Königreich Gottes ist inwendig in euch.“ oder eine modernere Übersetzung passt da fast noch besser, „Das Königreich Gottes ist mitten unter euch.“ Wir können es jetzt erfahren. Auf eine gewisse Weise sind wir wie ein Verdurstender, der in einem See steht, mit dem köstlichsten Wasser und sich beschwert, „Ach, ich verdurste.“ Und so beschweren wir und darüber, „Es ist irgendwie nicht genügend Freude da.“ usw. Aber sie ist eigentlich jetzt da. Wir können es erfahren, wir können es genießen, im Hier und Jetzt. Und um dort hinzukommen, dazu will uns die Meditation helfen. Wenn wir uns dessen bewusst sind, dann fällt es uns leichter, konzentriert zu sein. Dann können wir noch weiter daran arbeiten, indem wir darauf achten, „Was machen wir vor der Meditation? Was könnten wir ändern?“, vielleicht Pranayama, ein paar Runden Kapalabhati, vielleicht ein paar zügige Runden Sonnengebet, vielleicht eine Tiefenentspannung, weil wir vielleicht abends meditieren, nachdem wir einen anstrengenden Tag hatten. Und vielleicht sind ein paar Minuten liegende Tiefenentspannung o.k., auch wenn sie dann in einem kurzen Nickerchen endet. Dann sollte man seinen Timer, Stoppuhr stellen, entweder die geistige Stoppuhr oder die kleine Stoppuhr im Wecker. Dann könnten wir natürlich auch Mantras singen. Wir könnten einfach nur den Schulterstand machen, der ist manchmal ausreichend regenerierend usw. Dann können wir auch überlegen, wenn wir in die Meditation hineingehen, wir können an unserer Asana arbeiten, vielleicht sie etwas unbequemer machen, hilft oft. Wir können den Atem in der Meditation beeinflussen. Wir können die Pratyahara-Techniken bewusster machen, um den Geist zu erheben. All das haben wir heute Morgen besprochen.
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78. Folge der Mitschnitte einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

 

Tiefere Aspekte der Mantra-Meditation: Dhyana und Samadhi

Das ist eine Frage, die mir häufig gestellt wird, „Wenn ich jetzt in die Meditation tief hineinkomme und dann das Mantra plötzlich nicht mehr da ist, was mache ich dann?“ Antwort, „Dankbar sein.“ Man hat eine Tiefe erreicht. Die Frage hängt natürlich auch mit etwas zusammen. Wenn man eine Mantraweihe hat, dann verpflichtet man sich ja innerlich, von dem Moment an jeden Tag das Mantra zwanzig Minuten lang zu wiederholen. Was jetzt, wenn man so tief in die Meditation hineingeht, dass man zehn Minuten das Mantra nicht wiederholt? Das zählt auch als Mantrameditation. Wenn man über das Mantra in einen Bewusstseinszustand kommt von großer Bewusstheit, Ausdehnung, Wonne und man kann sagen Gottesnähe oder wie auch immer man es ausdrücken will und dabei die wörtliche Wiederholung des Mantras wegfällt, ist man immer noch im Mantra, nämlich im subtilen Aspekt des Mantras, eben ind dieser Einheitserfahrung. Und das kann man dann auch geschehen lassen. Und dann passiert es ja typischerweise, dass man in diesem höheren Bewusstseinszustand nicht die ganzen zwanzig Minuten oder dreißig Minuten verharrt, irgendwann fällt man vielleicht wieder raus, und was macht man dann? Man wiederholt weiter das Mantra. Freude, Liebe, Energie ist da, wenn man nur eine Minute in einem solchen Dhyana-Zustand war, selbst wenn das nur eine Sekunde war. Diese eine Sekunde in einem Dhyana-Zustand ist ja letztlich wie eine Ewigkeit. Und wenn man danach noch zehn Minuten das Mantra wörtlich wiederholt, ist das ja voller Energie und Enthusiasmus, Dankbarkeit und Gottesnähe. Manchmal sagt man, zwölf Sekunden Konzentration ist Dharana, zwölf mal zwölf Sekunden Konzentration ist Dhyana und zwölf mal zwölf mal zwölf Sekunden voller Konzentration ist Samadhi. Was dann in etwas heißt, 12 Sekunden Dharana, zwei Minuten Dhyana und vierundzwanzig Minuten ist Samadhi. Aber der Swami Vishnu hat von diesen Zahlen nicht so viel gehalten. Man will öfters irgendwas in Zahlen fassen.
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76. Folge der Mitschnitte einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

 

Spezielle Atmung während der Meditation für mehr Wachheit

Eine nächste Möglichkeit ist Pranayama, die Atmung während der Meditation. Und einige Menschen sprechen ja auf Atemübungen besonders gut an und dann kann es hilfreich sein, praktisch in die Meditation Atemübungen mit einzubauen. Ich hatte ja von Sukha-Pranayama gesprochen, einatmen, anhalten und ausatmen. Das kann man auch während der Meditation üben, z.B. mit Mantrameditation oder Energiemeditation oder auch Eigenschaftsmeditation. Man atmet einfach so lange ein, wie man kann, man hält die Luft solange an, wie man kann, vielleicht auch mit Mula Bandha und man atmet aus, solange man kann. Mindestens solange, bis der Geist wieder ganz wach ist und dann würde man diese Art des Atems wieder loslassen. So kann man mit Pranayama in der Meditation einiges bewirken. Oder auch Kevala Kumbhaka oder auch der Wechsel. Mal zwei, drei Minuten tiefe Atmung, dann zwei, drei Minuten oder fünf Minuten Sukha-Pranayama und dann fünf Minuten Kevala Kumbhaka. Man bringt also den Geist mit anderen Pranamanifestationen in Kontakt und das weckt ihn irgendwie auf.
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73. Folge der Mitschnitte einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

Sitzhaltung gegen Schläfrigkeit in der Meditation

Das nächste wäre auch die Sitzhaltung. Es kann eine Hilfe sein, die Sitzhaltung eine Spur unbequemer zu machen. Das ist ja auch ein Grund, weshalb Anfänger z.B. das Problem des einschlafenden Geistes gar nicht haben. Die Beine und der Rücken halten einen schon wach. Und daher, wenn es zu angenehm ist, dann kann man ja probieren vielleicht das Kissen doch mal ein Stück niedriger zu setzen. Wenn Muktasana einfach ist, dann geht man halt in Siddhasana. Wenn Siddhasana einfach ist, geht man halt in Padmasana. Also, das kann einen wach halten. Oder was Swami Sivananda irgendwo empfiehlt, ist, man nimmt so ein Haarbündel und bindet es an die Decke hoch. Das habe ich mal eine Weile tatsächlich gemacht, da war ich in einem Stockbett. Da, wo ich früher war, bevor ich zu Yoga Vidya kam, da hatten Mitarbeiter fast nie ein eigenes Zimmer gehabt, sondern man hat typischerweise in dem Yogaraum geschlafen oder wenn man ein Zimmer hatte, da hat man in Stockbetten zu dritt übereinander geschlafen und ich habe dann immer dafür gesorgt. Oder eine schöne Sache war auch, oberhalb vom Büro, oben noch so ein Brett eingebaut, dann hat man da oberhalb des Computers gelebt und da habe ich dann immer dafür gesorgt, dass das genau so hoch war, dass ich sitzen konnte und dass ich mit einem Stück Tesafilm das Haar an der Decke befestigen konnte. Das hält einen sehr wach, denn in dem Moment, wo man so ein bisschen einnickt, dann geht ja der Kopf runter. Also auch eine Möglichkeit, was man dort probieren kann. Das also bezüglich Asana.
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72. Folge der Mitschnitte einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

 

Vor der Meditation

Und natürlich kann man überlegen, „Was macht man vor der Meditation?“ Es gibt einige Dinge, die helfen, dass man konzentrierter und wacher ist und es gibt andere, die sind nicht so hilfreich. Und manchmal muss man das auch mal variieren. Vielleicht sogar die Reihenfolge der Praktiken variieren. Manchmal ist es gut, wenn man als erstes meditiert. Dann ist der Geist frisch und wach. Für manche Menschen ist es so, wenn sie vorher erst noch eine Dreiviertelstunde oder eine Stunde Asanas und Pranayama geübt haben, dann ist der Geist jetzt nicht mehr so bereit, weiter spirituell zu denken. Und dann ist es gut, gleich mit der Meditation zu beginnen. Manche Menschen sind dann aber beim Aufwachen eher müde. Dann braucht es erst etwas, was Prana und Blutkreislauf in Gang hält, also ein paar intensive Runden Kapalabhati oder Asanas. Und dann ist es gut, erstmal Hatha-Yoga-Übungen zu machen und dann zu meditieren. Und manchmal war es eine Weile gut auf die eine Weise, vielleicht ein paar Wochen oder Monate, und jetzt wäre es gut, das mal zu ändern. Und wir hatten ja einiges gesprochen im Sinne von Niyama, was man alles vor der Meditation machen kann und da kann man ja mal gucken, „Was könnte ich dort anders machen?“ Natürlich, die banale Sache, die Swami Sivananda auch manchmal empfiehlt, ist kaltes Wasser über das Gesicht zu geben. Und so kann man einiges gucken, „Was macht man vor der Meditation?“
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71. Folge der Mitschnitte einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz, Gründer und Leiter von Yoga Vidya..

 

Trägheit des Geistes als Hindernis für die Meditation

Dann kommen wir zu den nächsten Hindernissen. Man könnte sagen, geistige Hindernisse. Dort gibt es einfach zwei Haupthindernisse, nämlich schläfriger Geist, auch Mudha genannt und dann gibt es noch den zerstreuten Geist, auch Kshipta genannt. Also, wenn man meditiert, kann es eben passieren, dass man nicht immer tiefer in die Meditation kommt, immer höhere Erfahrungen macht, immer größere Wonne erfährt, immer größere Gottesnähe oder Erweiterung des Bewusstseins, sondern man kann stattdessen immer müder werden oder man wird mit der wunderbaren Fähigkeit des Geistes immer stärker konfrontiert, ständig neue Gedanken zu erzeugen und über die banalsten Phänomene sich die interessantesten Gedanken zu machen. Gehen wir erstmal darauf ein, was kann man alles machen bei einem schläfrigen Geist, Mudha. Zuallererst sollte man überprüfen, schläft man genug. Denn angenommen, man schläft nicht genug, dann wird der Geist sich den Moment der Meditation nutzbar machen, um den Schlaf nachzuholen. Dann denkt man zwar, „Irgendwie kriege ich mich morgens schon wach.“ und dann setzt man sich hin zur Meditation und relativ zügig schläft man ein. Das kann auch für viele Menschen wie so eine Art Zeichen sein, also gerade Menschen, die am Tag aktiv sind und die viel Interesse an allem Möglichen haben und sie denken, sie könnten ihren Schlaf immer weiter reduzieren, in der Meditation merkt man dann, dass das irgendwo Grenzen hat. Und so ist es auch eine gute Sache, wenn man meditiert, dann merkt man nämlich, wenn man sein Schlafbedürfnis nicht beachtet hat. Wenn man das nämlich zu lange nicht beachtet, dann hat das irgendwann auch körperliche Auswirkungen. Ein Grund vielleicht, warum Meditierende langfristig gesünder leben. Es gibt auch ein Phänomen, das Menschen haben und das ist auch wichtig, dass man das kennt. Viele Menschen, die meditieren und mit Yoga vielleicht noch dazu beginnen, erleben eine Phase, wo das Schlafbedürfnis sich reduziert. Bei manchen ist das dauerhaft und das ist ja auch schön, wenn man dann dauerhaft eine halbe oder eine Stunde weniger Schlaf braucht, hat man die zusätzlich gewonnen. Oft ist es ja auch so, wenn man meditiert, kann man schneller schlafen, man hat weniger Schlafstörungen und so hat man auch noch eine halbe oder eine Stunde zusätzlich gewonnen. Ich kann ja auch hier mal fragen, wer von euch hat bemerkt, dass seitdem er Yoga und Meditation übt, dass das Schlafbedürfnis reduziert worden ist? Wer hat gemerkt, dass er seitdem mehr Schlaf braucht? Etwa vierzig Prozent haben gemerkt, dass das Schlafbedürfnis reduziert ist und drei Prozent haben gemerkt, dass ihr Schlafbedürfnis sich erhöht hat. Also, siebenundfünfzig ist gleich geblieben. Wer von euch hat schon mal so eine Phase gehabt, wo er vorübergehend weniger Schlaf gebraucht hat? Das sind jetzt sogar Dreiviertel. Es ist ein weit verbreitetes Phänomen und wenn man weniger Schlaf braucht, dann braucht man sich jetzt nicht im Bett rumzuwälzen, sondern dann freut man sich, man braucht weniger Schlaf, kann man die Zeit sinnvoll nutzen, z.B. mehr meditieren, mehr Asanas, mehr Pranayama, mehr Bücher lesen oder anderen mehr zu helfen oder neue kreative Dinge in seinem Leben einzuleiten. Nur muss man dann wissen, wenn die Phase zu Ende geht, dann muss man auch wieder mehr schlafen. Und das ist gerade bei Menschen, die hierher ins Haus kommen und vielleicht eine Intensivwoche mitmachen, dann erfahren sie sehr häufig so einen Energieschub und dann gibt es für ein paar Tage, Wochen, Monate, manchmal bis zu zwei Jahren, ein reduziertes Schlafbedürfnis und dann anschießend wird das Schlafbedürfnis wieder stärker und das merkt man daran, dass man in der Meditation müde und träge wird, das Interesse verliert. Dann sollte man als erstes gucken, „Müsste ich meinen Schlaf wieder erhöhen?“
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68 . Teil. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Kontemplation und Meditation

Frage: Was ist der Unterschied zwischenKontemplation und Meditation?
Antwort: Das ist oft in der christlichen Mystik gibt es die beiden Ausdrücke. Die werden in der christlichen Mystik nicht gleichbedeutend gebraucht. Und zwar, einmal ist die Meditation tiefer und die Kontemplation die Vorstufe und in einem anderen Kontext ist die Meditation die Vorstufe und die Kontemplation die Vertiefung. In einer Tradition, wo ich es gelesen habe, da wurde Meditation gebraucht, was wir vielleicht als Pratyahara und Dharana bezeichnen würden. Gerade in der katholischen Spiritualität heißt Meditation oft Nachdenken über das Leben von Jesus. Z.B. man vergegenwärtigt sich den Leidensweg, als Jesus in Jerusalem hineinmarschiert ist. Und dann werden all diese Lebensstationen geistig vor Augen geführt und das nennt sich dann Meditation. Und wenn das dann übergeht, dass man nicht mehr konkret an etwas Konkretes denkt, sondern vielleicht nur noch wiederholt, „Jesus Christus erbarme Dich unser.“ oder „Herr Jesu Christi erbarme Dich unser.“, dann ist es Kontemplation. Meditatio ist eben im Philosophischen eigentlich ein Ausdruck für eine konkrete – man kann sagen – Literaturgattung. Meditatio ist eine Abhandlung über einen bestimmten Stoff, die nicht logisch in Kapitel strukturiert, wie eine Baumstruktur, ist, sondern wo man über ein bestimmtes Thema reflektiert, schreibt und so in konzentrischen Kreisen um das Thema geht, mal näher und mal weiter. Manche von euch kennen vielleicht die „Meditationes“ von Descartes. Der berühmte Ausdruck „Cogito ergo sum“, stammt aus einem Werk von Descartes, das nennt sich „Meditationes„. Das heißt jetzt nicht, dass er jetzt beschreibt, wie man meditiert, sondern das ist eigentlich so etwas wie nachdenken, überlegen, reflektieren über ein bestimmtes Thema, nämlich, „Was ist wirklich? Was ist unwirklich? Woher weiß ich, ob es überhaupt was gibt?“ Und im christlichen Kontext war Meditatio relativ häufig eben Nachdenken über das Leben von Jesu und wenn das nicht mehr mit Nachdenken über Geschichten usw. ist, sondern mehr konzentriert wird, also eigentlich von Pratyahara zu Dharana geht, dann ist das dann als Kontemplation bezeichnet worden. Aber ich habe es auch mal bei einem anderen christlichen Autor umgekehrt gesehen. Kontemplation, heißt ja eigentlich „schauen, betrachten“. Das war, wenn man mit offenen Augen ein Bild betrachtet, ist das Kontemplation und wenn man dann die Augen schließt und sich das Bild vergegenwärtigt, dann ist das Meditation. Das ist eigentlich eine Variation von Tratak. Und es gibt auch noch den anderen Ausdruck „Kontemplatio“ heißt, über das Leben von Jesu nachdenken und „Meditatio“ ist, in seine Liebe hineingehen. Und so gibt es keine allgemein definierte, allgemein gültige Definition, sondern das ist wirklich je nach Autor unterschiedlich. Es gehört zu den abstrakten, aktiven Meditationstechniken, das ist ein darüber Nachdenken, in dem ersten Schritt. Im ersten Schritt denkt man darüber nach, aber dann ist es auch ein Zurücknehmen des Nachdenkens und man könnte sagen, dass sind dann wie diese Schritte von Meditatio und Kontemplatio, in dem einen Verständnis des Christlichen oder Philosophischen. Man denkt erst darüber nach – so ein Übergang zwischen Pratyahara und Dharana. Und dann richtet man seine ganze Aufmerksamkeit dorthin und dann wird es Dharana bzw. zu Dhyana.
– Fortsetzung dieser Meditation Vorträgsreihe folgt in ein paar Tagen-
61 . Teil. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Unterschiede Tiefenentspannung und Meditation

Frage: Was ist der Unterschied zwischen Tiefenentspannung und Meditation?
Antwort: Die einfachste Definition ist, in der Tiefenentspannung liegt man oder lehnt sich irgendwo an und bei der Meditation sitzt man mit geradem Rücken. Das ist also äußerlich relativ unschwer zu unterscheiden. Und dann ist es natürlich nicht nur die Position, sondern auch der Gemütszustand, wo er letztlich hinführt. Es gibt Gemeinsamkeiten. Und interessanterweise, z.B. die Tiefenentspannungsreaktion, Relaxations Response, auch genannt, wurde von einem Professor Benson entdeckt bzw. postuliert und eben mit all seinen Korrelationen beschrieben und er hat diese Entspannungsreaktion in der Meditation als erstes erforscht. Er hat also ein Modell gehabt, dass Meditation Entspannung ist und daran hat er diesen Impuls oder diese Reaktion entdeckt und postuliert und letztlich untersucht, erforscht und so auch zeigen können, dass Meditation sehr gut ist. Dennoch, es gibt ein paar Unterschiede, die sich aus der Lage ergeben und auch letztlich aus der Art, wie wir dort unseren Geist benutzen. Die Tiefenentspannung ist weniger darauf ausgerichtet, dass wir irgendwie ins Überbewusstsein hineinrutschen wollen und weniger darauf ausgerichtet, dass wir die Bewusstheit steigern wollen. Bei der Tiefenentspannung geht es hauptsächlich darum, um zu entspannen. Dann geht es darum, die Bewusstheit auszudehnen. Es geht darum, den Astralkörper auszudehnen. Es geht darum, über diese Ausdehnung und Entspannung zu einem guten Zustand der Erholung zu kommen. In relativ vielen Fällen führt die Tiefenentspannung zu welchem Zustand? Schlafzustand. Also vermutlich, in einer Yogastunde, ein Viertel der Teilnehmer ist ziemlich sicher irgendwann mal, mindestens zwischendurch, im Schlaf und vielleicht noch ein anderes Viertel in so einem halb bewussten Zwischenzustand. Und eben das Liegen führt dazu. Ich kann mich mal erinnern, irgendwann hat mal jemand mich gefragt, warum wir denn nie eine Visualisierung während der Tiefenentspannung ansagen würden. Und dann gab es dort mehrere, die dort fragend genickt hatten. Und das war ein Kurs, wo ich das jedes Mal angesagt hatte. Und ich bin eigentlich jemand, der nicht bei der Tiefenentspannung diese einschläfernde Stimme hat. Es gibt ja manche, die sagen ganz langsam, „Ich entspanne die Füße.“ Das sind verschiedene Unterschiede. Dann, die Tiefenentspannung führt auch manchmal in so einen tranceartigen Zwischenzustand. Es ist irgendwie schwierig, über Bewusstseinszustände zu sprechen. Der ist mit Wonne verbunden, der ist freudevoll, der ist Alpha-Gehirnwellen-Zustand. Es ist irgendwie geänderte Bewusstheit. Es ist nicht schlafen, aber es ist auch nicht ein akzentuiertes, klares Bewusstsein dabei. Es ist schon etwas anderes, was eine tiefe Entspannung beinhaltet. Natürlich, es gibt Zwischenzustände und es gibt große Verbindungen auch. Es gibt manche Menschen, die auch in der liegenden Lage in der Tiefenentspannung in meditative Gemütszustände kommen. Und es gibt auch Menschen, die sagen, sie meditieren tatsächlich im Liegen. Allerdings, manche sagen das und dann fangen sie an zu schnarchen, nachdem sie vorher behauptet haben, sie bleiben sehr konzentriert darin. Andererseits kann man aber auch im Sitzen schlafen, auch das geht. Und man kann auch im Sitzen in einen tiefen, entspannten Döszustand oder tranceartigen Zustand fallen. Also, es gibt bestimmte Unterschiede, es gibt bestimmte Gemeinsamkeiten. Und natürlich angenommen, man kann nicht anders als liegen, z.B. nach einer Operation oder irgendwo wegen Rückenproblemen, dann ist es besser, man meditiert im Liegen, als man meditiert gar nicht.
– Fortsetzung dieser Meditation Vorträgsreihe folgt in ein paar Tagen-
60 . Teil. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Meditation und Sonnengruß

Frage: Kann man den Sonnengruß direkt nach der Meditation üben, oder besser vorher?
Antwort: Eigentlich ist das Sonnengebet eine Aufwärmübung und durch das Sonnengebet wird der Kreislauf in Gang gebracht und dort fließt auch die Energie in die Knie. Natürlich, wenn du andere Übungen als hilfreich empfindest, du hast ja vor der Yogastunde eine Viertelstunde. Für die meisten Menschen ist das jetzt typischerweise weniger ein Problem. Was du aber machen kannst, als kleine Übung, du kannst erst die Beine ausstrecken, du kannst sie ein bisschen hin und her bewegen und was auch dann hilfreich ist, ist so die Hände über die Knie. Könnt ihr gerade alle mal machen. Tut euren Knien jetzt sicherlich auch gut. Also, ein bisschen hin und her, bisschen massieren, vielleicht sogar die Hände über den Knien halten, um sie ein bisschen aufzuwärmen. Was auch eine gute Sache ist, ist die Zehen zu bewegen. Denn indem man die Zehen bewegt, geht die Durchblutung hinunter zu den Waden und damit durch die Knie hindurch. Außerdem fließt dann Prana hinunter zu den Zehen. Was man auch machen kann, ist, dabei die Zehen anzuschauen. Zum einen, ich hatte ja gesagt, es ist gut, Schönheit anzuschauen und Füße sind auch etwas Schönes, aber zum zweiten, da wo der Blick hingeht, geht auch Prana hin. Also, das könnt ihr so ein bisschen machen für die Knie. Wenn das mehr der Rücken ist, gibt es noch eine andere Übung, die man machen kann. Das heißt, man könnte sich auch dann erst so kurz auf den Rücken legen und vorher darauf achten, dass man keine Stifte unter dem Rücken hat und dann kann man so ein bisschen sich nach links und nach rechts bewegen. Könnt ihr auch gerade mal machen. Also jetzt nicht einschlafen, sondern mit den Händen an die Knie, nach links und nach rechts. Dann kann man auch noch vor und zurück gehen, das ist jetzt ein bisschen aktiver noch, gute Massage für die Rückenmuskeln. Und aus der Rückenlage kann man noch eine weitere Übung für die Knie machen. Nämlich die Beine so heben und senken. Dabei die Beine weder ganz durchstrecken, noch zu sehr nach unten kommen lassen. Gerade dann, wenn eben die Beine ein bisschen steif sind. Und wem es so geht, dass eben die Beine steif sind und er merkt, vor dem Sonnengebet braucht er noch was anderes, der kann dann ja diese Übung durchaus für sich machen, bevor er aufsteht. Es hängt jetzt von einem ab. Im Normalfall ist es nicht nötig für die Mehrheit der Menschen. Aber wenn man es als hilfreich empfindet für seine eigene Praxis oder wenn man Teilnehmer hat, die vielleicht nicht so erfahren sind, kann man das machen. Angenommen, ihr habt Teilnehmer, die ihr unterrichtet, da werdet ihr ja typischerweise nicht Meditation vor den Asanas unterrichten, sondern wenn man beides verbindet, werdet ihr ja bei Abendkursen erst die Asanas und dann die Meditation machen. So wie wir es ja auch jetzt haben – gut, da ist noch das Essen dazwischen geschaltet – aber da sind erst die Asanas, bzw. jetzt nicht, weil ihr ja am Nachmittag euch gegenseitig unterrichtet, aber wenn wir hier Nachmittags Kurse haben, dann sind eben erst die Asanas, also Individualgäste haben erst die Asanas und dann anschließend die Meditation.
– Fortsetzung folgt in ein paar Tagen-
5 9. Teil einer Reihe von Vorträgen über Meditation. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Bija Mantras für die Meditation

Frage: Darf man Bija-Mantras der Chakras für die Meditation verwenden?
Antwort: Es gibt ein paar Bedingungen, wenn man Bija-Mantras rezitieren will, mindestens hat das so der Swami Vishnu uns gelehrt. Und im Wesentlichen läuft das darauf hinaus, wer Bija-Mantras verwenden will, der sollte vegetarisch leben, kein Fleisch essen, keinen Alkohol trinken, keine Zigaretten rauchen und auch keine Drogen zu sich nehmen und er sollte auch täglich meditieren. Dann hat man eine Grundreinigung und dann kann man auch Bija-Mantras verwenden. Und dann sollte man natürlich wissen, wie man die richtig ausspricht. Dann ist aber die Frage, ist es sinnvoll, die Bija-Mantras der Chakras zu verwenden. Und dort kann man sagen, njein. Meine Erfahrung ist eigentlich, wenn man auf die einzelnen Chakras meditiert, ist es fast wirkungsvoller – angenommen, man hat ein eigenes Mantra durch eine Mantraweihe oder ein Hauptmantra. Die meisten empfinden es als wirkungsvoller, mit ihrem Hauptmantra auch die Chakras anzusprechen. Ich habe dort ja früher eine Weile mehr auch Bija-Mantras z.B. bei der Ujjayi-Meditation angesagt und seitdem ich dazu übergegangen bin, das Hauptmantra oder nur Om zu verwenden, haben Menschen die Ujjayi-Meditation als hilfreicher empfunden. Viele von euch kennen die nicht, die werdet ihr, glaube ich, übermorgen früh um 6:00 Uhr auch noch mal angesagt bekommen. Aber wenn du sie kennst und weißt, wie sie ausgesprochen werden, dann könntest du sie auch integrieren. Manche finden sie doch hilfreich und das kann man beim Pranayama machen oder in den Asanas oder zu Anfang der Meditation oder auch bei der Ujjayi-Meditation. Aber du musst wissen, wie sie ausgesprochen werden. Wenn du das weißt und du ansonsten diese Grundsattvaregeln bei der Ernährung beachtest und Meditation übst, gibt es aus meiner Sicht keine Bedenken, die Mantras zu rezitieren. Das wird oft in den Schriften noch etwas klarer gesagt, um die Menschen noch etwas mehr abzuschrecken. Und dass man es eben zum einen richtig ausspricht und eben auch Menschen, die immer wieder etwas tun, dass der Astralkörper ein bisschen mit Tamas, also mit all diesen Dingen, die sich auf die Nadis, die Energiekanäle, setzen, verunreinigt wird und dann arbeitet man mit sehr pointierten Energien und dann wird das immer wieder zugeschüttet. Samanu-Konzentration, ähnlich wie Jalandhara-Bandha, sind Sachen für jemanden, der sich daran hält, diese schlechtesten Sachen wegzulassen und regelmäßig meditiert. Ansonsten kann man mit anderen Konzentrationstechniken die Wechselatmung verbinden. Und typischerweise, wenn ihr keine Ausbildung habt, „Unterrichten von fortgeschrittenem Pranayama“, solltet ihr jetzt die Bija-Mantras auch nicht weitergeben. Für euch selbst, wenn ihr wisst, wie sie gehen, könnt ihr sie wiederholen.
– Fortsetzung folgt in ein paar Tagen-
58 . Teil einer Reihe von Vorträgen über Meditation. Mitschnitte aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg. Mit  Sukadev Bretz über Meditation.

Pratyahara

PratyaharaPratyahara ist der Rückzug der Sinne. Pratyahara heißt, deinen Geist nach innen zu richten. Pratyahara ist auch eine Fähigkeit: Pratyahara ist die Fähigkeit, sich von den Sinnen zu lösen und den Geist nach innen zu richten. In einem weiteren Sinn ist Pratyahara auch die Fähigkeit, seinen Geist auf etwas zu konzentrieren und dabei nicht abgelenkt zu werden von äußeren Sinneseindrücken.

Formen von Pratyahara

Pratyahara gibt es in mehreren Ausprägungen:

  • In der Meditation heißt Pratyahara, nicht abgelenkt zu werden von äußeren Sinneseindrücken. Wenn es dir nichts ausmacht, wenn es während der Meditation wärmer oder kälter wird, wenn es Geräusche gibt, wenn Gerüche kommen, dann hast du ein gutes Pratyahara in der Meditation
  • Für die Meditation hat Pratyahara auch noch eine andere Bedeutung: Die Techniken, die du nach dem Einnehmen der Sitzhaltung (Asana), tiefer Atmung (Pranayama) machst, um den Geist in eine meditative Stimmung zu versetzen und den Alltag zu vergessen, heißen Pratyahara. Pratyahara Techniken können sein: Gebet, Affirmation, Visualisierung, durch den Körper gehen (Bodyscan), Einstellung eines Beobachters (Achtsamkeit, Vipassana), Rezitation von inspirierenden Versen oder diverse Entspannungstechniken. Jeder der meditiert, sollte verschiedene Pratyahara Techniken ausprobieren, die er zu Beginn der Meditation einsetzt. Wenn du Pratyahara gut einsetzt, kommst du in einen meditativen Zustand. Dann geschieht danach Dharana, die Konzentration, relativ einfach. Viele Menschen machen den Fehler, gleich mit ihrer Hauptmeditationstechnik zu beginnen, nachdem sie sich hingesetzt haben, und überspringen Pranayama und Pratyahara. Empfehlenswert ist dieser Vierer-Schritt: Setze dich ruhig hin. Dann atme ein paar Mal tief ein und aus. Dann übe eine Pratyahara Technik, bis dein Geist in meditative Stimmung gelangt ist. Dann erst gehe in Dharana, nutze die Hauptmeditationstechnik.
  • Im Alltag heißt Pratyahara die Fähigkeit, nicht von äußeren Sinneseindrücken abgelenkt zu werden. Wenn du in der Lage bist ein Buch zu lesen, ohne von anderem abgelenkt zu werden, oder wenn du bei deiner Arbeit dich von allem anderen lösen kannst, hast du Pratyahara im Alltag. Jeder Mensch hat ein gewisses Pratyahara, insbesondere bei dem , was ihn interessiert. Wenn du dich auf alles oder fast alles konzentrieren kannst, ohne abgelenkt zu werden, insbesondere dann, wenn du das willst, hast du ein sehr starkes Pratyahara
  • Es gibt auch Übungen im Pratyahara: Auf gewisse Weise kann man sagen, dass Tiefenentspannung, Shavasana, Yoga Nidra, eine Form von Pratyahara Praxis ist. Verschiedene Achtsamkeitstechniken kann man auch als Pratyahara Techniken bezeichnen

Warum Pratyahara?

Pratyahara vor der MeditationPratyahara ist eine Fähigkeit des Geistes. Wer Pratyahara beherrscht, kann auch Konzentration (Dharana) üben. Wer Pratyahara beherrscht, kann sich lösen von äußeren Reiz-Reaktions-Ketten. Gutes Pratyahara fördert die Fähigkeit zur Gelassenheit. Durch Pratyahara kannst du Freude erfahren, wann immer du willst. Letztlich ist es würdelos, sein Glück von dem abhängig zu machen, was nicht unter deiner Kontrolle ist. Das ist die große Aussage der Stoiker. Wenn du Pratyahara beherrschst, kannst du deinen Geist von allem Störenden abziehen – und deinen Geist auf das richten, was wirklich wichtig ist.

Wer Pratyahara übt, kann erfolgreich sein: Es sind die Menschen, die sich ganz auf eine Sache konzentrieren können, die Erfolg haben. Wer seine Umwelt vergessen kann, wenn er etwas erreichen will, bekommt Zugang zur Intuition und Zugang zur inneren Kraft.

Letztlich ist Pratyahara Vorbedingung, um die Höchsten Bewusstseinsebenen, Samadhi, zu erreichen.

Video über Yoga Mudrasana

Hier ein Video über eine fortgeschrittene Hatha Yoga Praxis, die auch als Pratyahara Übung gilt, als Technik, um den Geist nach innen zu richten:

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Vortrag von Sukadev über Pratyahara

In diesem Teil des Meditation-Tipps-Blogs werden ja Vorträge von Sukadev veröffentlicht. Sukadev hat im Rahmen einer Meditationskursleiter Ausbildung über die verschiedenen Aspekte der Meditation gesprochen. Diese Vorträge wurden aufgezeichnet und dann niedergeschrieben. Hier also die unbearbeitete Niederschrift eines Vortrags von Sukadev zum Thema Pratyahara:

Dann folgt als nächstes Pratyahara, die fünfte Stufe des Ashtanga-Yoga. Und jetzt auf die Meditation angewandt ist Pratyahara etwas, was man tut, um den Geist vom gegenständlichen, vergleichenden, analysierenden, nach außen richtenden, egoistisch orientierten, ich-zentrierten Normalbewusstseinszustand – oder vielleicht nicht Normalbewusstseinszustand, aber diesen Zustand – in einen ausgedehnten, verbindenden, liebevollen, erhebenden, offenen, weiten Gemütszustand zu bringen. Dazu hilft natürlich schon Yama, Niyama, Asana und Pranayama, aber wir können auch dafür etwas bewusst tun. Zu Pratyahara gehört z.B. Affirmation oder auch bewusst werden, „Warum meditieren ich überhaupt?“. Zu Pratyahara würde auch Gebet gehören, Gedanken des Wohlwollens oder Segenswünsche, dazu können verschiedene Visualisierungen gehören, dazu kann gehören, durch den Körper durchgehen und es gibt noch andere Techniken in verschiedenen Traditionen. Es ist also letztlich das, was wir machen, ehe wir in die eigentliche Meditationstechnik gehen. Und manche Meditationstechniken sind natürlich so, dass das Pratyahara praktisch auch zum Dharana wird, aber manchmal ist das Pratyahara erst und das Dharana ist dann eine andere Technik. Also, wir können eine Affirmation wiederholen, wie z.B. „Ich entwickle Geduld.“ oder „Ich will mein Herz öffnen.“ Wir können es als Gebet formulieren, „Möge mein Herz sich öffnen. Ich bitte darum, Gottesnähe zu erfahren. Lieber Gott, bitte lass mich dich spüren. Bitte wirke durch mich hindurch.“ Wir können natürlich auch sagen, „Ich verbinde mich mit kosmischer Energie. Ich bitte um geistige Führung.“, was auch immer einem geeignet erscheint dafür. Man kann aber auch sagen, warum. „Ich meditiere, um meinen Geist zur Ruhe zu bringen.“ oder „Ich will meditieren, um mich vorzubereiten auf die Erfahrung des Überbewusstseins.“ Nicht jetzt im Sinne von, „Ich muss jetzt heute Samadhi erreichen.“, obgleich auch das möglich sein könnte. Patanjali sagt ja im Yoga Sutra, „Die Verwirklichung kommt schnell, wenn der Wunsch danach intensiv ist.“ Danach, im 4. Kapitel, sagt er dann, „Dharma-Megha-Samadhi kommt, wenn der Wunsch danach aufgegeben wird.“ Also, nicht nur normaler Samadhi, nicht nur Megha-Samadhi, sondern Dharma-Megha-Samadhi. Und das heißt, als erstes muss der Wunsch stark sein, der hebt uns aus Kshipta, Mudha. Darüber werden wir ein anderes Mal sprechen, morgen insbesondere, wenn wir über die Reinigungs- und Hinderniserfahrungen sprechen, morgen oder übermorgen. Pratyahara hilft, darüber hinaus zu kommen und über auch von Dharana zu kommen, vielleicht sogar bis Dhyana, danach muss aber Losgelassenheit kommen und dann fällt man in Samadhi. Aber zunächst mal kann dieser Wunsch sein und die Bewusstheit, „Warum meditiere ich überhaupt?“ einem helfen. Und manchmal, wenn Menschen irgendwie merken, in der Meditation kommen sie nicht voran, hilft es, noch mal ein Buch zu lesen über Meditation, das inspiriert nämlich. Dann weiß man wieder, „Warum hocke ich mich da eigentlich jeden Morgen hin.“ Und wenn dann diese Motivation da ist, dann geht es wieder leichter. Oder eben Gedanken des Wohlwollens, „Mögen alles Wesen glücklich sein. Mögen alle Wesen Frieden erfahren.“ oder auch, „Möge meine Meditation die Schwingung des Friedens auf der Erde ein klein wenig verstärken.“ Wir gehen ja im Yoga davon aus – oder wir bilden uns das ein, je nachdem, von welchem Standpunkt – dass Gedanken des Friedens nicht nur für uns selbst gut sind, sondern Gedanken des Friedens auch die Gedankenatmosphäre, die Akashawelt, mit positiv beeinflussen. Und unsere optimistische Einbildung oder Vorstellung, meine feste Überzeugung ist, dass, wenn ausreichend Menschen friedvolle Gedanken in die Atmosphäre schicken, dass dies ein Energiefeld, ein Gedankenfeld, ein morphogenetisches Muster von Frieden aussendet, dass das alle Menschen beeinflusst, einschließlich der Politiker, der Wirtschaftsbosse und allen möglichen anderen und die, bewusst oder unbewusst, zu friedvolleren Menschen werden. Und unabhängig davon, ob es dem wirklich so ist, die Vorstellung hilft, uns in einen meditativen Gemütszustand hineinzubringen.
– Fortsetzung folgt –
45 . Teil einer Vortragsreihe Sukadev Bretz über Meditation. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

Pranayama, Pratyahara, Dharana und Dhyana – die höheren Stufen der Meditation

Wir hatten gestern Morgen gesprochen über Yama, Niyama und Asana, die vorbereitenden Schritte auf die Meditation. Wir hatten gestern Nachmittag besonders behandelt auch Asana, die verschiedenen Sitzhaltungen für die Beine, für Rücken, für Hände, für Kopf und wie man korrigiert. Heute möchte ich sprechen über die fünf höheren Stufen in der Meditation. Wenn wir einmal sitzen, Pranayama, Pratyahara, Dharana, Dhyana, Samadhi, wobei wir uns besonders konzentrieren werden auf Dharana, Konzentration bzw. die verschiedenen Meditationsarten, die es so gibt. Da will ich so eine kleine Klassifikationsmöglichkeit vorstellen, wie man die verschiedenen Meditationstechniken klassifizieren kann, was ein bisschen helfen kann, zu schauen, welche Grundmeditationstechniken gut sind, anzubieten. Natürlich, wir lehren hier bestimmte Techniken, die ihr ja auch hier lernt und ansagt und es gibt natürlich viele andere Traditionen, die auch eine Menge von wunderbaren Meditationstechniken haben, die letztlich auch in ähnlicher Form wirken und irgendwann aus Dharana zu Dhyana und Samadhi führen wollen. Wenn wir also vor der Meditation friedvoll mit anderen umgegangen sind, Yama, direkt vor der Meditation etwas getan haben, um den Geist in die Stille zu führen oder das Prana zu erheben, mehr Energie zu haben, Niyama, und uns dann hingesetzt haben, auf die Sitzhaltung geachtet haben, Asana, dann folgt der nächste Schritt, nämlich Pranayama. Eigentlich sind die ersten a´s lang und das letzte a ist kurz, also korrekt würde man sagen, Pranayama, aber auch die Inder sagen im Alltag, „Pranayama“. Vielleicht auch noch eins zur Asana. Nachdem man sich hingesetzt hat, ist natürlich auch wichtig, dass man sich entspannt und dass die Körperteile entspannt sind. Es ist eine ruhige, angenehme Sitzhaltung, sagt Patanjali und die Meisterschaft über die Asana entsteht über das Loslassen von Spannungen und die Meditation über das Unendliche. Das sind zwei Aspekte. Damit sagt Patanjali zwei Dinge. Das erste ist, wenn wir sitzen, sollen wir bewusst auch entspannen. Das kann man natürlich umso besser, je mehr man z.B. auch Hatha-Yoga-Kenntnis hat. Aber man kann auch durch den Körper hindurchgehen und den Körper bewusst entspannen. Man kann auch besonders auf die Schlüsselteile des Körpers Achtsamkeit richten, was ja insbesondere Schultern, Kiefergelenke und Augen sind. Wenn wir die entspannen, entspannt sich der Rest mehr oder weniger von selbst. Und dann ist auch noch eine gute Sache, man nimmt sich vor, eine gewisse Zeit zu meditieren. Manche Menschen sagen, „Ich setze mich hin und schaue mal, wie es geht.“ Und manchmal geht es besser und manchmal geht es weniger gut und letztlich kann man sagen, langfristig sind diejenigen die tiefer Meditierenden, die auch dann meditieren, wenn es mal nicht so gut geht. Man kann sagen, in den Dürreperioden, dort trennt sich die Spreu vom Weizen. Manche sind aber so, sie wollen nicht alles genau festgelegt haben. Dann kann man auch sagen, „Ich will heute mindestens zwanzig Minuten meditieren. Wenn es schön ist, kann ich länger meditieren, wenn es nicht so schön ist, meditiere ich mindestens zwanzig Minuten lang.“ Ansonsten lernt nämlich unser Geist, „Ich brauche bloß weniger meditationsbereit zu sein und dann kann ich früher frühstücken.“ Und der unterbewusste Geist, insbesondere der vergnügungssüchtige Geist kennt Frühstücken von der Evolution eher, als die Wonne der Meditation. Egal, ob wir jetzt darwinistisches Modell haben oder yogisches Reinkarnationsmodell, egal, ob wir sagen, unsere Gene haben sich über Millionen von Inkarnationen weiterentwickelt und die Mehrheit waren irgendwelche Inkarnationen, wo Essen eine der Hauptvergnügungen war und Bewegung vielleicht auch noch und wo Stillsitzen nicht zu den vergnüglichen Tätigkeiten gehört hat oder wir sagen, wir haben schon acht Millionen Inkarnationen im Tierleib hinter uns, manche Schriften sprechen von 8.400.000, und die haben unser Unterbewusstsein geprägt, ob wir es jetzt individuell oder kollektiv nehmen. Wenn wir nur sagen, „Wir machen das, was jetzt gerade uns in den Sinn kommt,“, dann kommt oft das Unterbewusstsein mit seinen Wünschen und seinen Erfahrungen, die sich über viele Leben als hilfreich erwiesen haben und ist nicht bereit zu dem, was jetzt etwas Neues ist. Und so, wenn wir sagen, „Zwanzig Minuten will ich mindestens meditieren.“, dann weiß das Unterbewusstsein, „O.k., jetzt mache ich es mir besser doch lieber schön, als unangenehm. Also, es ist besser, ich meditiere schön, als weniger schön.“ Und Anfängern sagt man natürlich nicht, mindestens zwanzig Minuten, sondern, was sagt man den Anfängern? Mindestens fünf Minuten. Oder ich habe auch schon gesagt, mindestens drei Minuten. Realistisch gesehen, wenn man sagt, mindestens drei Minuten, wie lange meditieren die Menschen? Fünf bis zwanzig Minuten. Wenn man aber sagt am Anfang, „Du musst mindestens zwanzig Minuten meditieren.“, wie lange meditieren die meisten? Null Minuten. Denn dann kommt die Alles-oder-Nichts-Philosophie und die läuft dann sehr oft auf „nichts“ hinaus. Und so können wir sagen, der Asana-Teil schließt damit, dass man sich vornimmt, während der nächsten so und soviel Minuten oder mindestens so und soviel Minuten oder exakt so und soviel Minuten, sich nicht zu bewegen und man bittet dabei eben den Geist auch, ruhig und entspannt zu sein.
– Fortsetzung folgt –
42 . Teil einer Vortragsreihe Sukadev Bretz über Meditation. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung bei Yoga Vidya Bad Meinberg.

In der Meditation geschieht das, was gut für einen ist

Und so kann man guten Gewissens den Teilnehmern sagen, „In der Meditation geschieht genau das, was für dich gut ist.“ Es ist zwar schön, wenn die Meditation schöner wird, aber die Meditation ist auch hilfreich, wenn sie als nicht schön erlebt wird. Und gerade wenn jemand sagt, „Ich kann nicht meditieren.“, braucht er es vielleicht ganz besonders. Natürlich will ich euch nicht verhehlen, Yogis haben eine tiefere Zielsetzung – das wisst ihr ja auch alle – als einfach nur sich entspannt zu entspannen, wohl zu fühlen, als eine Art Vorbeugung oder Reparatur eines stresshaften Lebens. Und Yogis wollen mehr, als das Selbstbewusstsein ein bisschen steigern und ein bisschen mehr Spannung zu reduzieren, sich besser anzunehmen, seine Stimmung zu verbessern, die emotionale Reaktions- und Ausdrucksfähigkeit zu verbessern und die psychologische Differenzierungsfähigkeit erhöhen. Wir wollen mehr als das erreichen. Aber das Schöne ist, auch wenn jemand nur das erreichen will, wir können sagen, das erreicht er auch. Und besser als mit fast jeder anderen untersuchten Methode. Ich sage fast, denn es gibt eine andere, die untersucht wurde, die ähnliche Wirkungen hat – Yoga, Hatha Yoga. Und je nachdem, welcher dieser Level, ist manchmal der Hatha Yoga dem überlegen und manchmal die Meditation und natürlich am besten, man verbindet beides miteinander. Wir wollen in der Meditation mehr erreichen, wir wollen die Selbstverwirklichung erreichen, wir wollen einen Zustand erreichen, der jenseits aller Identifikationen ist. Yogis sagen, unsere wahre Natur ist Satchidananda, Sein, Wissen und Glückseligkeit. Und sie sagen, das sind wir jetzt. Und wenn wir darüber nachdenken, wissen wir es auch intuitiv irgendwie. Wenn wir uns sehr bei uns selbst fühlen, wenn wir das Gefühl haben, wir können uns wirklich tief spüren, dann ist das kein unglücklicher Zustand, sondern im Gegenteil ein glücklicher Zustand. Es ist kein unwissender Zustand, es ist im Gegenteil die Erfahrung, „Da habe ich eine tiefe Erkenntnis hier.“ Und es ist kein beschränkter Zustand, sondern es ist ein Gefühl eines erweiterten Seinsgefühls. Und je stärker unsere Bewusstheit wird, und je weniger Gedanken dabei, umso mehr erfahren und verwirklichen wir dieses Höchste. Und so gibt es in der Meditation verschiedene Schritte, wie wir dort hin kommen. Über diese will ich ja dann morgen etwas mehr sprechen. Meditation als Mittel, um zum höheren Zustand zu kommen und diesen auch tatsächlich zu erfahren und damit wollen wir uns dann die nächsten Tage beschäftigen. Morgen früh will ich über die verschiedenen Grundschritte der Meditation nach Patanjali sprechen. Insbesondere dann die Yamas, Niyamas, Asanas und die Sitzhaltung. Dann werden wir uns am Mittwoch mit Pranayama, Pratyahara, Dharana und Dhyana beschäftigen. Wir werden uns dann beschäftigen mit verschiedenen Meditationserfahrungen, die Menschen machen können und wie sie damit umgehen und auch vielleicht, was man doch vielleicht tun kann, um die Tiefe der Meditation zu steigern, um nicht nur psychische und physische schöne Wirkungen zu erfahren, sondern die spirituellen Erfahrungen zu machen.
– Fortsetzung folgt –
25. Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.