Nichtanhaften als Hilfe für die Meditation

Angenommen, man hängt zu sehr an Niyama, dann kann das zu Streitigkeiten mit der Umgebung führen und das fördert dann die Meditation auch nicht. Oder auch, manche Menschen hängen zu sehr daran und denken, es muss unbedingt ruhig sein. Ich kenne einige Menschen, die sagen, sie können bei sich zu Hause nicht meditieren, es ist so laut. Das hat übrigens in Frankfurt niemand gesagt, denn das Zentrum war an einer der Haupteinfallsstraßen von Frankfurt und gerade da, wo ich gerne Meditationskurse gegeben habe – gut, der eine Meditationsraum war ein bisschen ruhiger, aber ein anderer, wenn es größer war, der war so erkerartig, so ein bisschen noch drüber, man konnte es also besonders gut hören und dann gab es außerdem noch die Straßenbahn und da war eine der Hauptfeuerwachen und normalerweise in der Abendmeditation, ist mindestens einmal die Feuerwehr ausgerückt. Dort hat niemand nachher gesagt, es ist zu unruhig bei sich zu Hause. Menschen haben gelernt, dass man auch bei Lärm meditieren kann, der braucht einen nicht weiter zu stören. Es hilft, wenn es dann ruhig ist, aber es ist nicht notwendig. Und wir sollten nicht zu sehr an äußeren Dingen hängen. Wir können probieren, dass in vertretbarem Aufwand die äußeren Umstände hilfreich sind, aber ansonsten gilt es, einfach zu meditieren. Swami Vishnu hat mal gesagt, wir haben eine gewisse Stufe der Meditation erreicht – gut damals, ich kann mich erinnern, den Vortrag hat er gegeben in München – wenn man am Marienplatz sitzend genauso gut meditieren kann wie im Himalaja oder zu Hause so gut wie im Haus Yoga Vidya oder umgekehrt oder wo auch immer wir meditieren wollen. Dennoch, auch wenn wir nicht daran hängen sollten und das Wichtigste ist, zu meditieren, hilft es, dass wir ein paar Sachen machen, um zu meditieren.
– Fortsetzung folgt –
37 . Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Tiefenentspannung vor der Meditation

Und dann gibt es auch noch Tiefenentspannung. Insbesondere Tiefenentspannung, weniger morgens, aber z.B. abends. Das kann die Qualität der Meditation verbessern, insbesondere wenn man einen anstrengenden Tag hatte und ermüdet ist, anstatt dass man dann zwanzig Minuten in der Meditation mit Müdigkeit kämpft, macht man fünf bis zehn Minuten Tiefenentspannung, ist dann voll erfrischt und dann meditiert man und der Geist ist wach. So gibt es eine ganze Menge und es rentiert sich, gerade dann, wenn man z.B. feststellt, „Meine Meditation ist irgendwie nicht mehr so tief.“ dass man überlegt, „Sollte ich vielleicht noch mehr darauf achten, was mache ich vor der Meditation und vielleicht könnte ich dort etwas anderes machen.“ Also eine Menge Sachen, die man machen kann. Die meisten haben jetzt ja mitgeschrieben oder das ergibt sich auch irgendwo logisch daraus. Wann immer ihr überlegt, „Meine Meditation könnte auch tiefer sein, war tiefer oder sollte den nächsten Schritt erreichen.“, bezieht immer auch die Yamas mit ein, „Was mache ich im Umgang mit anderen vor der Meditation? Könnte ich das irgendwie ändern?“ Übrigens, auch noch etwas. Man kann auch bewusst sich vornehmen, was Gutes zu tun. Das man sagt, „In der Stunde vor der Meditation mache ich etwas, um einen anderen Menschen zu erfreuen.“ Das fördert die Qualität der Meditation ungemein. Die meisten wissen das, wenn ihr kurz vor der Meditation jemanden irgendwie was außergewöhnlich Gutes gemacht habt – muss nicht unbedingt etwas sein, was sehr viel Zeit in Anspruch nimmt – und dann setzt ihr euch hin für die Meditation, dann fällt man fast von selbst in Dhyana hinein. Oder eben auch das Nächste, direkt vor der Meditation zu schauen, „Was kann ich vorher machen?“ Natürlich, wir sollten auch nicht daran hängen. Notfalls kann man im Zug meditieren. Ich habe oft wunderbare Meditationen im Flugzeug. Im Flugzeug geht es mir manchmal relativ komisch, denn oft, wenn ich irgendwo hin fliege, natürlich, dann muss ich vorher aller vorbereiten und dann ist mein Schlaf etwas reduziert, wenn ich mich dann erst hinsetze im Flugzeug, dann falle ich erst in eine Tiefenentspannung, dann Dösen, also so eine Art Nickerchen und dann, wenn diese Zeit vorbei ist und dann meditiere ich mit dem Mantra, dann habe ich da ganz besonders ausgedehnte und wunderschöne Meditationen, bis dann irgendjemand fragt, will ich dieses oder jenes haben. Gut, manchmal bitte ich dann meine Frau, dort darauf zu achten, dass sie dann vielleicht das Getränk für mich bestellt, dass ich in der Zeit ruhig sitzen bleiben kann. So geht es dann auch, es sei denn, sie will dann selbst meditieren.
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36 . Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

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Lebenskraft und Depression

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Das Thema Lebenskraft ist im Yoga wichtig, Yogis sprechen von Prana, der Lebensenergie. Wenn du träge bist oder zu Depression neigst, kann es sein, dass du einen Mangel an Lebenskraft hast. Wie einfach es ist die Lebenskraft zu erhöhen, erklärt dir Sukadev von www.yoga-vidya.de in diesem Vortrag. Dieser Kurzvortrag ist Teil des Depressions-Podcasts, des Podcasts rund um die dunklere Stimmungslage im Menschen. Mehr zum Thema Depression, Depression Vorbeugung und Wege aus der Depression findest du auf der Seite der psychologischen Yogatherapie. Alle Podcasts von Yoga Vidya findest du in dieser Übersicht. Lachyoga Seminare und Übungsleiter Ausbildung – um zu mehr Fröhlichkeit und guter Laune zu finden.

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Niyama: Vorbereitung auf die Meditation

Aber zunächst, einiges können wir vor der Meditation machen, um die Meditation schöner zu machen. Und jetzt könnt ihr mir so ein paar Sachen sagen. Was kann man alles vorher machen, bevor wir uns endgültig hinsetzen? Pranayama z.B., im Sinne von Atemübungen, Kapalabhati oder Wechselatmung. Für manche Brahmari oder Sitali. Was kann man noch machen? Wir können Mantras rezitieren oder auch singen. Was können wir noch machen? Wir können Kriyas üben, insbesondere Agni Sara, Nauli und die anderen stehenden Übungen, die ihr schon öfters hier gemacht habt, mindestens zweimal hier gemacht habt. Was können wir noch machen? Altar, Kerze, Räucherstäbchen. Was kann man noch machen? Vorbereitende Sitzübungen. Was kann man noch machen? Telefon abschalten und Internet mindestens den Klang abschalten. Was kann man noch machen? Für äußere Ruhe sorgen. Türe zumachen. Hund und Katze irgendwo ins Nachbarzimmer befördern oder sich vornehmen, sie nicht weiter zu beachten, selbst wenn sie anfangen zu schlecken oder sonstige Sachen machen. Was kann man noch machen? Spiritueller Text. Was noch? Reinigen. Das kann etwas Gutes sein und für manche ist es abends auch gut, vielleicht eine Dusche nehmen und den Tag so abspülen. Dann kann man ja noch Reinigungsmantras gleichzeitig rezitieren. Wer es kennt, das „Om Gange Cha Yamune Chaiva Godavari Saraswati Narmade Sindhu Kaveri Namastubhyam Namo Namah „ Das ist ein wunderbares Mantra beim Duschen. Da ruft man die sieben heiligen Flüsse an, als sieben heilige Reinigungsenergien, die auch Geist und Emotionen und alles reinigen können. Das ist eine einfache Weise, wie man noch mehr sich reinigen kann, ohne zusätzliche Zeit zu verbrauchen. Das steht unter Nr. 804, fängt mit „Om Gange Cha Yamune“ an und ihr könnt es auch auf unserem Bolg suchen, da müsst ihr nur den Ausdruck „Gange“ eingeben in der Yoga Blog Suche und dann werdet ihr es als mp3-Datei finden. Also reinigen. Es gibt noch zwei. Nicht essen. Schweigen. Aber Schweigen gehört noch zu den Yamas, weil man typischerweise mit anderen spricht. Was kann man konkret noch machen? Asanas. Man kann auch Kopfstand, Pfau oder die ganzen Asanas vorher machen und manche Menschen spüren, dass die Meditation besonders schön ist, wenn sie vorher das praktiziert haben.
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35 . Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Niyama für die Meditation

Das zweite Glied des Ashtanga Yoga, Niyama: Im weiteren Sinne ist es ja die persönliche Disziplin, wo dann dazugehört, Tapas zu üben, Askese. Das heißt manchmal auch, manchmal ist die Meditation auch mal Tapas. In irgendeinem Zentrum war ich mal, da haben wir uns morgens immer gefragt, „Wie war die Meditation?“ und dann gab es zwei Aussagen, Ananda oder Tapas. In jedem Fall ist sie gut, einmal ist es einfach Disziplin, Tapas und ein anderes Mal ist es Wonne, Ananda. Wenn wir es jetzt aber enger begrenzen auf die Meditation, kann man Niyama interpretieren, „Was machen wir vor der Meditation, um den Geist in einen meditativen Bewusstseinszustand hineinzubringen?“ Und das wollen wir ja noch weiter ausbauen, insbesondere am Donnerstag, wenn wir über Meditationserfahrungen sprechen und Hinderniserfahrungen und wie man mit den Hinderniserfahrungen irgendwie besser umgehen kann.
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34 . Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Gehe vor der Meditation liebevoll mit deinen Mitmenschen um

Das ist Yama und das ist etwas, was die Meditation vertiefen kann, das ist auch ein Tipp, den man den Teilnehmern geben kann, dass man sagt, „Eine Stunde vor der Meditation, wenn irgend möglich, probiere, liebevoll und besonders freundlich umzugehen mit deinen Mitmenschen.“ Und wenn man einmal am Tag meditiert, insbesondere wenn man abends meditiert, hat man schon von den 17 bis 18 Stunden des Wachseins, die die meisten Menschen verbringen, eine Stunde liebevoll verbracht. Ist doch schon mal was. Und da die meisten Menschen ansonsten auch viel Zeit mit liebevollem Umgang mit anderen verbringen, kann die Zeit langsam steigen.
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33 . Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Yama für die Meditation

Wir wollen uns jetzt zuerst beschäftigen mit der ersten beiden Stufen des Ashtanga-Yoga, also Yama und Niyama, insbesondere im engeren Kontext der Meditation. Und das heißt zunächst mal, Yama heißt, eine gewisse Einstellung zu haben, bevor wir meditieren. Wir können sagen, Yama und Niyama sind so das, was wir vor der Meditation machen, um die Meditation schöner zu machen. Und wir können jetzt sagen, Yama in einem engeren Begriff für die Meditation heißt so etwa, „Was machen wir im Umgang mit anderen Menschen bevor wir meditieren?“ Und dort kann man z.B. sagen, wenn wir morgens meditieren, dann gibt es eine Sache, die gut ist, wenn wir sie vor der Meditation machen, wenn es möglich ist, insbesondere, was wir nicht machen – sprechen. Also, es ist gut morgens vor der Meditation nicht zu sprechen. Mindestens wäre es gut, sich vor der Meditation nicht zu streiten, nicht zu lügen und nicht zu stehlen und sich nicht bestechen zu lassen. Da seht ihr auch wieder, was für ein großer Vorteil es ist, wenn man morgens meditiert. Für die meisten dieser Dinge hat man vorher keine Gelegenheit. Natürlich, im weiteren Sinne, gehört das auch für den Tag, aber es ist mindestens etwas, was man sich auch schon mal bewusst vornehmen kann, denn zu sagen, „Den ganzen Tag werde ich niemals ärgerlich sein, ich werde niemals schlecht über irgendjemanden denken.“, ist nicht ganz so leicht einzuhalten. Man kann es auch lernen durchaus, das auch den ganzen Tag zu machen. Und das ist ja letztlich auch die Aussage von Patanjali, wo er sagt, die Yamas gelten überall, in allen Lebensumständen und sind die großen Vorsätze, die ein Aspirant fasst als Mahavrata. Und daran kann man dann sein ganzes Leben arbeiten. Aber wir könnten z.B. unseren Teilnehmern durchaus raten, „Du kannst dir ja vornehmen, mindestens eine Stunde vor der Meditation besonders liebevoll mit deinen Mitmenschen umzugehen.“ Mindestens die Stunde – wenn man abends meditiert oder abends den Kurs macht – mindestens die Stunde vor der Meditation, nicht zu lügen. Mindestens die Stunde vor der Meditation großzügig sein. Mindestens die Stunde vor der Meditation nicht alles aufrechnen, was ein bisschen auch zu Aparigraha gehört, „Eine Hand wäscht die andere und wenn ich dir was gebe, dann musst du mir auch was geben.“ Das mag im Alltag durchaus auch seine Funktion haben, aber wenn man sich immer nur ausnutzen lässt, ist das letztlich auch für den anderen nicht unbedingt etwas Gutes. Aber wenn man eben sagt, die Stunde davor will man so mit anderen umgehen, dann ist das abendliche Meditieren sogar besonders gut. Das sollte jetzt im Umkehrschluss einen nicht davon abhalten zu meditieren, wenn man sich vorher gestritten hat. Hier widerspreche ich zwar Jesus in der Bergpredigt. Der hat so gesagt, „Wenn du beten willst oder dein Opfer im Tempel darbringst und stellst fest, dass du Streit hast mit jemand anderen, dann stehe wieder auf und versöhne dich erst mit deinem Nächsten. Und erst dann setze dich hin für die Meditation.“ Das könnte in manchen Fällen, insbesondere heute, wo der Nächste nicht unbedingt um die Ecke wohnt, eher dazu führen, dass Menschen nie meditieren, als dass sie sich versöhnen. Natürlich, die Aussage ist grundsätzlich richtig. Wenn wir die Meditation vertiefen wollen, dann ist es auch wichtig, dass wir lernen, mit anderen Menschen friedvoll, liebevoll, verständnisvoll umzugehen. Wir können aber eben auch sagen, aber dadurch, dass wir meditieren, können wir auch nachher die Kraft und die Ruhe und die Entspannung aufbringen, um nachher liebevoll mit anderen umzugehen.
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32 . Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Kundalini und Meditation

Man kann das auch in Korrelation bringen mit Kundalinierweckung. Letztlich würde man sagen, echte Kundalinierweckung ist immer auch Verbunden mit dem Erreichen des Dhyana-Zustandes und wenn die Kundalini tatsächlich in Sushumna-Nadi eintritt, konkret in Citra-Nadi, bzw. Brahma-Nadi, also in innersten der Sushumna, dann entsteht auch Samadhi. Und wenn die Kundalini mit Shiva im Sahasrara Chakra in Einheit ist, dann haben wir Nirvikalpa Samadhi erreicht.
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31 . Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung