Moksha und Kaivalya – Befreiung

Und jetzt kommt die frohe Botschaft. Der vierte Ausdruck ist Moksha. Moksha heißt Befreiung. Es gibt eben die Möglichkeit, Befreiung zu erlangen. Wir müssen nicht in dieser Maya gefangen sein. Es ist tatsächlich möglich, Befreiung zu erlangen oder Frieden zu erlangen, Einheit zu erfahren, Brahman zu erfahren, Samadhi zu erfahren, Satori zu erfahren, Nirwana zu erfahren, Unio Mystica zu erfahren, wie auch immer man es ausdrücken will. Und noch schöner, wir müssen damit nicht bis nach dem Tod warten. Das unterscheidet letztlich eine spirituelle Tradition von einem reinen religiösen Glaubenssystem, wo man eben sagt, Erlösung kommt nach dem Tod. Da können wir daran glauben oder nicht daran glauben, wir wissen es nicht. Um festzustellen, ob es das gibt, müssen wir erstmal tot sein. Und da die anderen, die so was behaupten, auch nicht tot sind, können die es eigentlich auch nicht wissen. Natürlich kann man behaupten, irgendjemand hat es gesagt und seitdem spricht man das ständig wieder, aber sicher können wir nicht sein. Aber wenn wir Menschen sehen, von denen es heißt oder wir können über ihr Leben lesen – es gibt sie vielleicht nicht ganz so zahlreich im physischen Körper und normalerweise lassen sie sich auch nicht wie in einem Museum bestaunen, aber es gibt Menschen, auch heute, die Moksha erreicht haben, die ein Jivanmukta, ein lebendig Befreiter sind. Wir können sie testen, wir können Tests lesen, die andere mit ihnen angestellt haben. Wenn man Bücher liest über Swami Sivananda oder über Anandamayi Ma oder Ramana maharishi oder verschiedene Sufi-Heilige, christliche Heilige, dann können wir sagen, die waren tatsächlich verankert in einer höheren Wirklichkeit und physisches Leiden hat ihnen anscheinend nichts ausgemacht. Und sie haben nicht einfach nur die äußere Welt irgendwo manipuliert, um Glück zu erfahren, sondern sie waren glücklich aus sich heraus und haben Menschen in ihrer Umgebung glücklich gemacht. Und das Schöne ist dann auch, und die haben dann auch nicht gesagt, „Ich bin der Einzige.“, sondern sie haben gesagt, „Ich habe es erreicht, du kannst es auch erreichen.“ Sogar Inkarnationen Gottes oder in christlichen Traditionen Jesus, als Sohn Gottes, hat gesagt, „Seid vollkommen wie euer Vater im Himmel vollkommen ist.“ Seine Jünger wollten so – das ist immer eine kluge Ausrede, „Du bist großartig, ich kann nichts.“ Das ist eine kluge Ausrede, wenig zu tun. Jesus hat gesagt, „Ist der Jünger vollkommen, wird er wie sein Meister.“ Er hat sie aufgefordert, nach diesem Moksha zu streben und er hat ihnen auch gesagt, „Das Himmelsreich Gottes ist innwendig in euch.“ Oder eine moderne Übersetzung würde sagen, „Das Himmelsreich Gottes ist mitten unter euch.“ Also nicht erst warten bis nach dem Tod, sondern vorher wollen wir es erfahren. Wie können wir es erfahren? Da gibt es die nächsten drei Worte.
– Fortsetzung folgt –
5. Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Dukha – Leiden

Und der dritte Ausdruck ist ein auch ganz entscheidender – Dukha. Und was heißt Dukha? Dukha heißt Leiden. Manche kennen sich mit Buddhismus aus. Wie heißt die erste Wahrheit, die Buddha verkündet hat? Die erste der vier edlen Wahrheiten? Alles Leben ist Leiden. Moderne Buddhisten betonen diesen Aspekt nicht mehr ganz so stark und wir betonen ihn auch nicht ganz so stark. Man kann auch sagen, alles ist Brahman – jetzt vom yogischen Standpunkt aus – aber was heißt dieser Aspekt von Dukha? Der Ausdruck vom Dukha sagt, in dieser Welt der Maya an sich, können wir kein dauerhaftes Glück finden. Es ist etwas grundsätzlich problematisch in dieser Welt. Egal, wie viel Geld wir bekommen, egal, wie freundlich unsere Mitmenschen sind, egal, wie viel Erfolg wir im Beruf haben, egal, welche Geschwindigkeit die Internetverbindung unseres Notebooks hat, egal, wie dick das Auto oder wie dünn unser Bauch ist, es macht uns nicht dauerhaft glücklich, denn diese Welt hat grundsätzlich, wenn wir in der Maya sind, Dukha. Intuitiv wissen wir nämlich, äußere Sinnesbefriedigung allein, macht nicht glücklich. Das Ansammeln von äußeren Dingen allein, macht nicht glücklich. Wir sind nicht unglücklich, weil die bösen Mitmenschen das verhindern, wir sind nicht unglücklich, weil die äußeren Umstände nicht so sind, wie ich sie gerne hätte, sondern weil ich in der Maya lebe.
– Fortsetzung folgt –
4. Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Maya – die Kraft der Illusion

Der zweite Ausdruck ist Maya und Maya heißt wörtlich Illusion und Täuschung. Der Ausdruck „Maya“ sagt, so wie wir die Welt sehen, so ist sie nicht wirklich. Das Universum, das wir über die fünf Sinne erfahren, das wir in unserem Geist reflektiert finden, das wir in Zeit, Raum und Kausalität einteilen und so erfahren, das wir anschließend über unseren Intellekt irgendwo interpretieren und logisch strukturieren, dann mit unseren Emotionen, mit irgendwelchen Gefühlen und Intensität verbinden, das dann noch verbinden mit allem, was in unserem Unterbewusstsein drin ist und das dann projizieren in dem, was wir sehen, all das ist nicht so. Das klingt ganz banal und heutzutage würde jeder Naturwissenschaftler sagen, „Klar, die Welt ist nicht so, wie wir sie wahrnehmen.“ Der Yuddhishtira hat mir heute Morgen so ein schönes großes Plakat gezeigt mit optischer Täuschung, da können wir es noch mehr sehen, wie ganz klar wir oft getäuscht sind. Aber selbst das, was wir denken, was jetzt keine optische Täuschung ist, so ist die Welt nicht wirklich.
– Fortsetzung folgt –
3. Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Brahman

Das erste Wort ist Brahman und dahinter steckt die Behauptung, es gibt eine höhere Wirklichkeit hinter allem, was wir sehen und diese höhere Wirklichkeit ist auch erfahrbar. Ob wir das jetzt Brahman nennen, wie im Vedanta und ob wir das jetzt als nondualistisch Advaita sehen oder ob wir das persönlich sehen – es gibt einen persönlichen Gott hinter allem – ob wir das sehen, als ob es dort irgendwo etwas gibt, was wir nicht in Worte fassen können und deshalb als Nirwana oder Sunyata bezeichnen, also praktisch das Nichts als Hintergrund hinter allem, ob wir das bezeichnen als atheistisch, einfach irgendeine abstrakte Wirklichkeit, ist letztlich egal, wenn wir über Spiritualität sprechen.
2. Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

7 Worte spiritueller Philosophie als Grundlage für Yoga und Meditation

Heute zum Anfang will ich allerdings ein paar Sachen sagen, über die Yogaphilosophie, dass ihr doch einen Grundhintergrund habt. Das ist auch eine Wiederholung für die, die schon eine Weile da sind. Es sind doch ein paar grundlegende Sachen, für die es neu ist und es könnte auch eine Anregung geben, falls ihr mal einen viertelstündigen Vortrag gebt, „Was ist überhaupt die Yogaphilosophie?“ Zunächst, das Wort „Yoga“ heißt Einheit oder auch Harmonie. Yoga, kann man auch sagen, ist die Spiritualisierung aller Aspekte des Lebens. Dann ist natürlich die Frage, „Was heißt Spiritualisierung?“ und so möchte ich Spiritualität definieren anhand von sieben Grundwörtern von Spiritualität.
Die sieben Worte sind: Brahman, Maya, Dukha, Moksha, Abhyasa – man könnte auch Sadhana sagen, Karma – und als letztes Kripa. Und meine Behauptung ist, die meisten spirituellen Systeme – egal welcher Religion und welcher Kultur – könnte man durchaus definieren anhand ähnlicher Worte, die etwas Ähnliches beschreiben.
1. Teil der Vortragsreihe über Meditation von Sukadev Bretz aus Yoga Vidya Bad Meinberg. Niederschrift von Mitschnitten aus einer Meditation Kursleiter Ausbildung.

Meditation und OM

Eine sehr populäre Meditationstechnik ist die OM-Meditation. Es gibt viele Variationen. Eine einfache ist:

Setze dich mit geradem Rücken entspannt hin.

Singe neun Mal recht kräftig OM.

Dann singe 9 Mal etwas leiser OM.

Dann flüstere das OM etwa 9 Mal.

Als nächstes wiederhole OM geistig.

Dann lasse alle gedanken los und genieße die Stille.

Dann singe wieder OM geistig, öffne die Augen und freue dich auf den weiteren Tag.

 

Übrigens: Auch der Vedanta Meister Sankara, der ja abstrakte Meditationstechniken liebte, lobt in mehreren Werken die OM-Meditation. Er schrieb ja auch einen Kommentar zur Mandukya Upanishade.

Geschichten von Sukadev und Janaka

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Geschichten von Sukadev und Janaka – für Verhaftungslosigkeit – Sukadev erzählt Geschichten über seinen Namens-Patron Sukadev, der vor einigen Jahrtausenden auf dieser Erde geweilt haben soll. Sukadev war der Sohn von Vyasa, der die Veden niedergeschrieben hatte, die Puranas, das Brahma Sutra und die Mahabharata. Sukadev wollte nicht geboren werden – nur ein Versprechen Krishnas […]

Der Beitrag Geschichten von Sukadev und Janaka erschien zuerst auf Yoga Vidya Blog – Yoga, Meditation und Ayurveda.

Meditation hat einen Blog-Beitrag hinzugefügt

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Ujjayi und Shambhavi Mudra Meditation [29:35m]: Hide Player | Play in Popup | Download

Eine fortgeschrittenere Meditationstechnik aus dem Kundalini Yoga, auch Kriya-Yoga genannt. Mittels einer bestimmten Atemtechnik (”Ujjayi”) aktivierst du …

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Glück – mp3-Vortrag mit Sukadev

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Lesung von Sukadev als Inspiration des Tages. Gelesen im Anschluss nach einer Meditation im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier klicken für weitere Infos zu: Seminare bei Yoga Vidya, Ayurveda, Yogalehrer Ausbildung

Entwickle Kosmische Liebe – mp3 Vortrag

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Ahimsa und Maitri Bhavana – Nichtverletzen und universelle Liebe – zwei wichtige Eigenschaften eines spirituellen Aspiranten. Wie kannst du diese Tugenden kultivieren? Wie gehst du mit eigener Verletztheit und Aggression um? Mitschnitt eines Vortrags im Rahmen eines Yoga und Meditation Seminars mit Sukadev Bretz im Haus Yoga Vidya Nordsee im Dezember 2008. Vortrag nach der […]

Yoga im Alltag – Lebenseinstellung, Ethik, Mitgefühl und Liebe

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Wie entwickle ich Mitgefühl mit meinen Mitmenschen? Wie gehe ich auch mit scheinbar schwierigen Mitmenschen um? Wie lebe ich uneigennützige Liebe im Alltag. Auf diese Fragen geht Sukadev Bretz  in diesem inspirierenden Vortrag anhand einiger Verse aus dem Yoga Sutra des Patanjali ein. Mitschnitt eines Live-Vortrags im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Klicken für mehr […]

Tätige Nächstenliebe – mp3 Lesung

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Lesung von Sukadev als Inspiration des Tages. Gelesen im Anschluss nach einer Meditation im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier klicken für weitere Infos zu: Seminare bei Yoga Vidya, Ayurveda, Yogalehrer Ausbildung.

Wahres Glück liegt im Innern – mp3 Yoga-Lesung

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Lesung von Sukadev als Inspiration des Tages. Gelesen im Anschluss nach einer Meditation im Haus Yoga Vidya Bad Meinberg. Hier klicken für weitere Infos zu: Seminare bei Yoga Vidya, Ayurveda, Yogalehrer Ausbildung.

Meditation der Liebenden Güte – Maitri Bhavana #2 – mp3 Meditationsanleitung

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Eine wunderbar herzöffnende Meditationstechnik zur Entwicklung von Liebe und Wohlwollen. Maitri Bhavana hilft für die emotionale Heilung und die spirituelle Öffnung. In dieser Meditation leitet dich Sukadev Bretz dazu an, Gedanken von Licht und Liebe in alle Richtungen zu schicken. Du kannst diese Meditation im kreuzbeinigen Sitz oder auch auf einem Stuhl üben. Mitschnitt aus […]